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Rathaus Lörrach

Allgemeine Informationen zu Radon


Radon ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Edelgas. Es ist unsichtbar, geruch- und geschmacklos und entsteht als Zwischenprodukt beim Zerfall von natürlich vorkommenden radioaktiven Stoffen im Boden. Radon kann zum Beispiel durch Risse im Fundament oder durch nicht abgedichtete Kabel- und Rohrschächte in Gebäude eindringen und sich in der Raumluft anreichern. Die Ablagerung der radioaktiven Zerfallsprodukte des Radons in der Lunge und der Zerfall von im Körper verbliebenem Radon gelten nach dem Tabakrauchen als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs in Deutschland.

Am 31. Dezember 2018 sind in Deutschland das Strahlenschutzgesetz und die neue Strahlenschutzverordnung in Kraft getreten. Durch dieses neue Strahlenschutzrecht wird – neben einer umfassenden Überarbeitung und Erweiterung der Regelungen zum Schutz vor Radon an Arbeitsplätzen – auch erstmals der Schutz der Bevölkerung vor Radon in Aufenthaltsräumen geregelt. Es gilt fortan für die über das Jahr gemittelte Radonaktivitätskonzentration in der Luft von Aufenthaltsräumen und an Arbeitsplätzen in Innenräumen jeweils ein Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter, das heißt von 300 Radonzerfällen pro Sekunde und pro Kubikmeter Raumluft.

Das Auftreten von Radon im Boden unterliegt in Deutschland starken regionalen Schwankungen, abhängig von der lokalen Geologie und der Luftdurchlässigkeit des Erdbodens. Bis zum 31. Dezember 2020 werden die Länder Gebiete ausweisen, in denen eine beträchtliche Zahl an Gebäuden den Referenzwert überschreitet – sogenannte Radonvorsorgegebiete. Aber auch außerhalb dieser Gebiete können lokal erhöhte Radonvorkommen auftreten, die zu Überschreitungen des Referenzwerts in Gebäuden führen können.

(Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, https://www.bmu.de/themen/atomenergie-strahlenschutz/strahlenschutz/radioaktivitaet-in-der-umwelt/radon)



Maßnahmen der Stadt Lörrach


Im Auftrag der Stadtverwaltung führte das KIT (Karlsruher Institut für Technologie) 2017 Radonmessungen in allen städtischen Schulen und Kindergärten durch. Die Ergebnisse lagen im Sommer 2017 vor. Alle Räume, in denen die Radonwerte über 300 Bq/m3 ausgewertet worden waren, wurden vertieft überprüft und nachgemessen. Betroffen waren hier Räume in der Theodor-Heuss-Realschule (diese wurde schon zu einem früheren Zeitpunkt gemessen), der Neumattschule, der Pestalozzischule, der Albert_Schweitzer Gemeinschaftsschule und der Astrid-Lindgren-Schule sowie im Waldorfkindergarten im Grütt.
 
Die höchsten Werte wurden im Waldorfkindergarten gemessen. Aufgrund der hohen Messwerte wurde das Gebäude geschlossen und der Kindergarten vorübergehend in freien Räumen der Neumattschule untergebracht.  Nach Abriss und Neubau des Gebäudes wird der Kindergarten im Jahr 2022 wieder in das Grütt umziehen.
 
Aufgrund der erhöhten Messergebnisse wurden in der Theodor-Heuss-Realschule, der Neumattschule, der Pestalozzischule und der Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule in den betroffenen Räumen mechanische Lüftungsanlagen eingebaut, die in Zukunft nicht nur für die Radonfreiheit, sondern auch für ein besseres Raumklima sorgen.
 
Entwarnung konnte das KIT für die Astrid-Lindgren-Grundschule geben. Es konnte durch aktive Messungen bestätigt werden, dass erst nachtsüber die höheren Werte zustande kommen. Tagsüber, zu Unterrichtszeiten wurden im Musikraum Werte unter 300 Bq/m3 gemessen, die Räume über Lüftungsschlitze belüftet werden können. Die Lüftungsschlitze bleiben fortan dauerhaft offen. Über eine weitere Langzeitmessung wird die Stadtverwaltung den Erfolg dieser Maßnahme überprüfen lassen.
 
Die Stadt Lörrach steht zu diesem Thema in engem Kontakt zum Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg sowie zum Karlsruher Institut für Technologie, die bei der Umsetzung der Maßnahmen beraten.

Fachbereich Hochbau

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