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Visualisierung Campus Zentralklinikum (© a|sh sander.hofrichter architekten GmbH)

Zentralklinikum Lörrach: Verkehrsanbindung an die L 138

Der Neubau des Zentralklinikums gehört zu den größten Bauprojekten in der Stadt Lörrach. Während der eigentliche Bau des neuen Klinikums beim Landkreis liegt, fiel die Verkehrsanbindung der L 138 in die Zuständigkeit der Stadt Lörrach.

Für den Neubau des Zentralklinikums bot die Stadt Lörrach die „Kombilösung Entenbad“ an. Der zentrale Standort auf der Lörracher Gemarkung besitzt die größte Erreichbarkeit für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises und berücksichtigt die Belange des Natur- und Umweltschutzes in vollem Maße. Das Projekt verbessert die medizinische Infrastruktur im gesamten Wiesental.

Da der Baugrund auf dem Lörracher Stadtgebiet liegt, obliegt die Anbindung an die Landstraße L 138 der Stadt Lörrach. Geplant ist die Anpassung in drei Bauabschnitten.

Ohne Straße keine Baustelle: L 138 macht Platz für das Zentralklinikum

Um Platz für den notwendigen Platz für den Bau des Zentralklinikums zu schaffen und es optimal zu erschließen und verkehrstechnisch anzubinden, wurde die L 138 verlegt. Die neue Trasse der L 138 führt nun in einer Länge von etwa 700 Metern in einem Bogen um das geplante Klinikum herum. Ein neuer Kreisverkehr östlich des geplanten Klinikums bildet die Hauptzufahrt zum Klinikum.

Zusätzlich mussten eine Stromfreileitung sowie zwei Wasserversorgungsleitungen aus dem künftigen Klinikgrundstück herausverlegt werden. Parallel zur neuen Straße wurde ein beleuchteter Geh- und Radweg angelegt, der bis zum Ortseingang Hauingen führt. Die Kosten für den Radweg trägt die Straßenbauverwaltung des Landes Baden-Württemberg.

Projektverlauf

Für den Neubau der Straße war im Vorfeld ein Planfeststellungsverfahren notwendig, welches im Oktober 2019 in Rekordzeit binnen eines halben Jahres erfolgreich abgeschlossen wurde. Spatenstich zum Baubeginn war im Januar 2020. Im April 2020 entschied die Stadt Lörrach, das geringe Verkehrsaufkommen während des Lockdowns der Corona-Pandemie zu nutzen, die L 138 komplett zu sperren und einen Teil der Verlegungsarbeiten vorzuziehen.

Um den alten Straßendamm ungestört zurückbauen zu können und den neuen herzustellen, wurde zunächst die bestehende Straße "Im Entenbad" provisorisch vom Hauinger Entenbad zum neuen Kreisverkehr östlich des künftigen Klinik-Campus verlängert und damit an die bestehende L 138 angeschlossen. Über diese Zufahrt läuft auch der Großteil des Baustellenverkehrs. Nach Abschluss der gesamten Baumaßnahme des Klinikums soll diese wieder zurückgebaut werden.

Im Anschluss wurde die eigentliche Trasse der L 138 nach Norden versetzt. Mit einer erfreulich kurzen Bauzeit wurde der neue Verlauf der L 138 in einer feierlichen Einweihung Ende Juli 2020 offiziell eröffnet.

Der neu errichtete Straßenabschnitt endet derzeit an dem östlich des geplanten Klinikums errichteten Kreisverkehr mit der Zufahrt zum Klinik-Campus. Die bestehende Fortführung der L 138 in Richtung Steinen wird zunächst nördlich des Kreisverkehrs angebunden. Im Zuge dieser Maßnahme wurde am südlichen Rand der Straße ein bislang fehlender beleuchteter Geh- und Radweg ergänzt.

Anschluss nach Steinen und an die B 317

Für den zweiten Bauabschnitt der Verbindungsstraße nach Steinen laufen derzeit die Planungen beim Regierungspräsidium Freiburg. Die Verlegung dieses Abschnittes aus der Wasserschutzzone II heraus befand sich bereits vor dem Entscheid ein Zentralklinikum zu bauen in der übergeordneten Verkehrsplanung des Landes Baden-Württemberg. Die Landstraße soll entlang der Bahnlinie verlaufen und in Steinen an die Bahnhofstraße anschließen.

Der südlich an den Kreisverkehr anschließende dritte Bauabschnitt umfasst den kreuzungsfreien Vollanschluss des Klinikums an die B 317. Aufgrund der teilweisen Lage im Grundwasser ist hierfür ein Trogbauwerk unter der Bahnlinie und der Bundesstraße vorgesehen. Die Stadt Lörrach hat mit dem Regierungspräsidium aus Kapazitätsgründen die Übernahme der Planungen vereinbart.

Regio-S-Bahn und Radweg

Zur besseren Erreichbarkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln soll das Zentralklinikum einen eigenen Haltepunkt an der benachbarten Regio S-Bahn-Strecke erhalten. Durch einen weiteren Zwischenstopp und den langfristig vorgesehenen Viertelstundentakt auf der Strecke zwischen Basel und Zell muss abschnittsweise ein zweites Gleis verlegt werden. Hierfür sind derzeit Fachgutachten und Fahrplanstudien in Arbeit. 
 
Die Stadt Lörrach strebt bis 2030 eine Verdoppelung des Radverkehrsanteils auf ein Drittel des Gesamtverkehrsaufkommens an. Daher soll das Zentralklinikum einen Anschluss an die geplante Radschnellwegverbindung RS 7 zwischen Lörrach und Schopfheim erhalten. Die Planung des Radschnellwegs obliegt dem Landkreis Lörrach.

KLIMARELEVANZ

  • Der beleuchtete Rad- und Fußweg schafft die Grundvoraussetzung für den klimafreundlichen Zugang zum Klinikum.
  • Langfristig wird die L 138 aus dem Wasserschutzzone entfernt.
  • Geplant ist der Anschluss an die Regio-S-Bahn-Strecke und den Radschnellweg RS 7.

Zentralklinikum Bilder Bauphase L138

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