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Asiatische Tigermücke

Wie man die Tigermücke erkennt

Die Tigermücke hat eine auffällige schwarz-silberweiße Färbung. Sie ist 0,5 bis 1 Zentimeter groß, also kleiner als ein Centstück. Anhand ihrer sehr kleinen Größe und ihrer kontrastreichen Zeichnung lässt sie sich gut von der einheimischen Ringelschnake unterscheiden – diese ist braun gestreift. Während übrige Mücken vor allem in der Dämmerung oder nachts stechen, ist die Tigermücke auch tagsüber sehr aggressiv.

Als Brutstätte nutzt die Tigermücke kleinste Wasseransammlungen in natürlichen und künstlichen Behältern. Diese reichen von Regentonnen, Blumenvasen und Blumentopfuntersetzer über Vogeltränken und verstopfte Dachrinnen. Am liebsten mögen die Tigermücken es dunkel und ungestört. Die Verbreitung der Tigermücke findet zwischen Ende Mai und September statt.

Die Mückeneier werden an der Innenwand von Wasserbehältnissen "festgeklebt" und überwintern bei Temperaturen bis -30 Grad Celsius. Deshalb sind auch im Herbst und Winter, nach der eigentlichen Stechmückensaison einige Dinge zu beachten.

Was kann die Bürgerschaft tun?

Bei einem massiven Befall (wie teils schon am Mittelrhein) wird eine Verteilung des Mittels per Befliegung, das heißt mit dem Hubschrauber, nötig. Da diese wesentlich teurer und weniger zielgerichtet ausfällt als die vorzeitige Bekämpfung „zu Fuß“, bittet die Stadt Lörrach die Bevölkerung um Mithilfe und dankt allen Teilnehmenden für die Unterstützung.

Mithelfen ist ganz einfach:

  • unnötige Wasserbehältnisse entfernen, wie zum Beispiel ungenutzte Blumentöpfe, Untersetzer oder Sonnenschirmständer
  • Regentonnen entweder komplett abdichten oder einmal pro Woche restlos leeren

Eine offene Regentonne ist für die Tigermücke eine gefundene Brutstätte. Sie sollte deshalb abgedichtet oder wöchentlich geleert werden.Eine verschlossene Regentonne kann den Tigermücken keine Brutstätte bieten.

  • Wassergefäße im Herbst vollständig entleeren und am besten gereinigt aufbewahren, auch über den Winter
  • ungenutzte Behälter wie zum Beispiel Gießkannen umgedreht lagern

So sollte man eine Gießkanne nicht lagern, da Tigermücken im stehenden Wasser eine willkommene Brutstätte vorfinden.So sollte man eine Gießkanne lagern, um eine Brutstätte für Tigermücken zu vermeiden

  • hohle Zaunpfähle abdecken, damit sich kein Regenwasser sammeln kann
  • alternativ Brutgewässer wöchentlich mit speziellen Tabletten (sogenannten B.t.i.-Tabletten) behandeln, die gezielt Stechmückenlarven abtöten. Diese Tabletten sind weder für Menschen, Pflanzen noch andere Tierarten schädlich. Erhältlich sind sie im Baumarkt oder kostenlos bei der städtischen Tigermücken-Beauftragten.

Warum überhaupt die Mücke loswerden?

In der Oberrheinebene wird es wärmer. Damit wird sie auch attraktiv als Lebensraum für Arten, die sonst nur in anderen Gefilden zuhause sind. In Lörrach wurde die ursprünglich tropische Asiatische Tigermücke 2017 mit einer vermehrungsfähigen Population festgestellt. Zwar ist eine Verbreitung von Krankheiten über die Mücke unwahrscheinlich, weil sie dazu zuerst eine infizierte Person stechen und so den Erreger aufnehmen müsste. Aber um das Gefahrenpotenzial zu minimieren, soll der Tigermückenbestand reduziert werden. Das ist am besten möglich, bevor die Mückenlarven zwischen Mai und September flügge werden und sich wiederum exponentiell vermehren.

Die Verbreitung der Mücke ist innerhalb der letzten Jahre sehr fortgeschritten: Inzwischen wurde die Mücke bis Hessen und Heilbronn gesichtet.

Was unternimmt die Stadt Lörrach?

Die Stadt Lörrach ist sich ihrer gefährdeten Lage in warmer Klimazone und Tallage bewusst. Städtische Einrichtungen, die auch oft stehende Gewässeransammlungen auf ihren Flächen haben, wie etwa Schulen und Friedhöfe, sind für die Tigermückenprophylaxe sensibilisiert.

Fachlich unterstützt wird die Verwaltung mit der Partnerfirma Icybac, die schon seit Jahren als Beraterin und mit Hilfe vor Ort beauftragt ist. Gegen Anfang der Saison werden Eiablagefallen im Stadtgebiet aufgestellt, die regelmäßig geprüft und gewartet werden. Einerseits kann so Befall frühzeitig festgestellt und bekämpft werden. Andererseits fließen die so erhobenen Daten in das Langzeit-Monitoring des Stadtgebiets mit ein.

Außerdem führt die Firma Hausbesuche in gefährdeten Bereichen durch, klärt auf und berät, wie die Wasserbehälter auf dem Grundstück mückensicher gemacht werden können. Dabei werden auch BTI-Tabletten und Wassertonnennetze ausgegeben.

Auch in Ausnahmesituationen ist die Eindämmung der Tigermückenausbreitung mitgedacht: Um eine schlagartige Ausbreitung bei Hochwasserereignissen einzudämmen, begrenzt die Verwaltung Gefahren durch Starkregen. Im gesamten Stadtgebiet mildern Regenrückhaltebecken und Versickerungsbecken Hochwasserspitzen ab. Neue Bauprojekte folgen der Leitlinie des klimaangepassten Städtebaus, wodurch vorausschauend möglichen Naturrisiken und ihren Auswirkungen entgegengewirkt wird und aktiv Retentionsflächen geschaffen werden. Soweit möglich, werden in der Stadtplanung versiegelte Bereiche künftig verstärkt wieder entsiegelt oder durchlässige Oberflächenmaterialien verwendet, um Sickerflächen zu schaffen. Zusätzlich sollen mehr Grünflächen im Stadtgebiet entstehen, die auch als Sickerflächen genutzt werden können.

Hilfe von der Stadt Lörrach

Bei Fragen zu einem potenziellen Tigermückenbefall steht die Tigermücken-Beauftragte der Stadt Lörrach, Regina Steiger, für Fragen und Hilfe zur Verfügung. Hier können auch Fotos von Exemplaren zur Bestimmung eingereicht werden, um zu klären, ob es sich tatsächlich um eine Asiatische Tigermücke handelt. Außerdem werden hier die B.t.i-Tabletten ausgegeben.

Sie erreichen die Tigermückenbeauftragte per Mail an ordnung(at)loerrach.de.

Wie sind die Zuständigkeiten zwischen Stadt und Landkreis?

Das Infektionsschutzgesetz sieht die Zuständigkeit bei den jeweiligen Gemeinden mit dem Ordnungsamt und der Ortspolizeibehörde. Jede Gemeinde ist nur für das Gebiet ihrer jeweiligen Gemarkung zuständig.

Das Landratsamt Lörrach in Form des Gesundheitsamts Lörrach hat nicht die rechtliche Befugnis und Zuständigkeit eine Bekämpfung durchzuführen, sondern kann im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit oder mit einem Monitoring auf Landkreisebene tätig werden. Es hat also mehr eine beratende und überwachende Funktion, da auch nur dem Gesundheitsamt die Infos von möglicherweise infektiösen Personen mit einer der durch die Tigermücken übertragbaren Krankheit erreichen. Ebenso steht das Gesundheitsamt auch als fachlicher Ansprechpartner für die Gemeinden und auch die Bürger zur Verfügung. Zudem steht das Gesundheitsamt Lörrach im fachlichen Austausch mit dem Landesgesundheitsamt Stuttgart, dem Robert Koch-Institut Berlin sowie dem Berndard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Hamburg. Inzwischen besitzt das Gesundheitsamt Lörrach auch die Fähigkeit der Bestimmung von gefangen adulten Tigermücken.

Häufige Fragen zur Asiatischen Tigermücke

Im Lörracher Stadtgebiet wurde die Asiatische Tigermücke besonders in der Nachbarschaft der Wintersbuckstraße gefunden, im Blumenweg und im Gartenweg.
Asiatische Tigermücken stechen im Vergleich zu ihren Artgenossen nicht nur in der Dämmerung, sondern auch tagsüber teils aggressiv. Der Stich selbst kann sich unangenehmer anfühlen als gewöhnliche Mückenstiche, also mit großflächigerer Rötung und intensiverem Schmerz. Wirklich gefährlich ist der Stich selbst aber nicht. Es gibt keine größere Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion. 
Die eigentliche Gefahr geht von der potenziellen Übertragung von Tropenkrankheiten aus.
Das Risiko ist verhältnismäßig gering, da die Mücke zuerst einen infizierten Menschen stechen, das Virus aufnehmen und danach einen gesunden Menschen stechen müsste. Selbst bei Übertragung des Virus ist der Ausbruch einer Tropenkrankheit nicht garantiert. Immungesunde Menschen können mitunter auch ohne Ausbruch der Krankheit mit dem Virus fertigwerden.

Allerdings ist bei immungeschwächten Personen diese Wahrscheinlichkeit automatisch größer. 

Nach Stand Mai 2023 wurden in Europa nur wenige Fälle von durch Tigermücken übertragene Tropenkrankheiten gemeldet. Allerdings gibt es sie bereits – und die potenzielle Verbreitung lässt sich am besten durch die Einschränkung der Tigermückenpopulation eindämmen. Hier gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Die Eiablagefallen imitieren eine ideale Brutstätte für Asiatische Tigermücken. Es sind keine chemischen Zusätze enthalten. Sie bestehen aus einem dunklen Behälter mit gewöhnlichem Wasser, in dem ein Stäbchen eingelegt wird, an dem die Mücken die Eier ablegen können. 

Die B.t.i.-Tabletten bestehen aus einem Protein, das die Larven der Asiatischen Tigermücke sowie anderer Mückenarten abtötet. Das Protein ist nicht schädlich für andere Lebensformen oder Menschen.
Die Mückenlarven der Asiatischen Tigermücke schlüpfen innerhalb weniger Tage, meistens nur zwischen fünf und sechs Tagen. Deshalb ist es wichtig, Wasserbehältnisse regelmäßig zu leeren, denn Trockenheit entzieht den Larven ihre Lebensgrundlage.
Die Asiatische Tigermücke bevorzugt als Brutstätte dunkle und ungestörte Wasserbehälter, die sie für sich hat. Teiche und Biotope werden deshalb von Asiatischen Tigermücken nicht als Brutstätte genutzt. Von den anderen Tierarten und mitunter auch Fressfeinden fühlt sie sich gestört. Für den heimischen Teich müssen also in der Regel keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.
Die FIrma Icybac ist eine Unternehmenstochter der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur biologischen Stechmückenbekämpfung (KABS e.V.). 
Nähere Informationen finden Sie auf der Webseite von KABS e.V. .
Leider nein. Die Eier der Asiatischen Tigermücke sind resistent gegen Frost bis -30 Grad Celsius. Hat eine Tigermücke Eier in einer Wasseransammlung abgelegt, die noch nicht geschlüpft sind, tut es den Eiern nichts, wenn es gefriert. 
Deshalb ist es wichtig, im Herbst Garten und Balkon winterfest zu machen, bestehende Wasseransammlungen trockenzulegen und mögliche Sammelstellen für Regenwasser gegen neues Stauwasser abzudecken.

Servicestelle Asiatische Tigermücke

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