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FridolinschuleSporthalle

Die Fridolinschule im Ortsteil Stetten ist eine der ältesten Schulen Lörrachs. Die Schulhäuser aus den Jahren 1877 und 1927 sind altehrwürdige und denkmalgeschützte Gebäude, die letzte grundlegende Sanierung geht auf das Jahr 1978 zurück.

Die Sanierung der Schulgebäude war bereits geplant, als 2019 ein Schwelbrand in der Mädchentoilette und Mängel am Dach der Sporthalle Baumaßnahmen dringlich gemacht hatten. So schnell wie möglich wurden die Maßnahmen priorisiert und auf den Weg gebracht.

Projektverlauf

Im Coronajahr 2020 legte die Verwaltung ein Sanierungskonzept vor, das die grundlegende Sanierung der beiden Schulgebäude der Fridolinschule und den Neubau der Sporthalle beinhaltet. Gleichzeitig soll die Schule als dreizügige Grundschule mit Ganztagsschulangebot in Wahlform weitergeführt werden. Im Januar 2021 beschloss der Gemeinderat die Baumaßnahmen. Bereits im Monat darauf starteten die Abrissarbeiten der alten Sporthalle. Nur kurze Zeit später konnte mit den Rückbauarbeiten an den Schulgebäuden begonnen werden.

Von Mai bis September 2021 wurde für die Klassen der Fridolinschule auch außerhalb des eigentlichen Baugrunds gebaut: Die Ausweichflächen für den laufenden Schulbetrieb in der Neumattschule wurden gemäß den sicherheitstechnischen Richtlinien für Kinder bis 11 Jahren angepasst, Seit den Herbstferien 2021 findet dort der Schulbetrieb statt.

Am 17. Januar 2022 übergaben Oberbürgermeister Jörg Lutz und Schulleiterin Christine Mörth symbolisch einen Handwerkshammer an Edgar Thoma, Architekt des Büros Thoma, Lay, Buchler, der die Planung der Sanierungsmaßnahme an der Fridolinschule verantwortet. Die Baugenehmigung für die Grundsanierung erfolgte Anfang Mai 2022, so dass ab diesem Zeitpunkt im Anschluss an die Demontagearbeiten mit den eigentlichen Bauarbeiten begannen. Im Herbst 2022 konnten Abriss- und Rückbauarbeiten abgeschlossen werden.

Die Baustelle des Turnhallenneubaus wurde im Februar 2023 eingerichtet; einen Monat später wurde feierlich der Grundstein für die neue Sporthalle der Fridolinschule gesetzt. Währenddessen erfolgte der Innenausbau an den Schulgebäuden.

Mit dem Richtfest am 10. April 2024 für die neue Sporthalle wurde ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht.

Im Sommer 2024 wurde die Entwurfsplanung der Schulhofsanierung vorgestellt; der Beginn der Arbeiten am Schulhof ist auf Oktober 2024 geplant.

Im ersten Quartal 2024 sollen alle Baumaßnahmen abgeschlossen sein und die neuen Flächen an die Schulgemeinschaft übergeben werden.

Modernisierungen an den Schulhäusern

Im Wesentlichen umfassen diese Maßnahmen die Erneuerung der Elektroinstallationen und Beleuchtung, den Einbau einer Aufzugsanlage, um den Zugang und die Nutzung des Schulgebäudes barrierefrei zu gestalten, sowie die Erneuerung des Daches. Die Fenster sind ausgetauscht und mit einem Sonnenschutz versehen. Überdies erfolgte die brandschutzrechtliche Ertüchtigung der Schulhäuser durch den Einbau von Brandschutztüren, einer neuen Brandmeldeanlage und Brandschutzdecken.

Die Sanitärbereiche der Schule werden grundlegend saniert, die Heizkörper wie auch die Bodenbeläge erneuert. Im Zuge der Sanierung wird die Schule auch digital auf den neuesten Stand gebracht (LAN-/WLAN-Versorgung in beiden Schulhäusern).

Mit den organisatorischen und baulichen Anpassungen im Zuge der Grundsanierung erfüllt die Schule zukünftig die Anforderungen, die sich ab 2026 durch den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter ergeben. Für die Aufgaben der Schulkindbetreuung und der Schulsozialarbeit durch die Dieter-Kaltenbach-Stiftung entstehen im Zuge der Sanierungsarbeiten neue Räumlichkeiten.

Neubau der Sporthalle

Gemäß dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats vom Januar 2021 wurde eine Einfeld-Sporthalle für den Schul- und Vereinssport mit den erforderlichen Nebenräumen und Ausstattungen errichtet. Die Außenwände und Stützen des eingeschossigen Hallenbaukörpers sind aus Stahlbeton hergestellt und mit Wärmedämmung und einer Fassade aus Klinkerriemchen verkleidet. Das Dachtragwerk besteht aus Holz und das Flachdach wird begrünt sowie mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet.

Für den Neubau der Sporthalle stehen 5.291.000 Millionen Euro im Budget. Am 10. April 2024 konnte Richtfest für die neue Sporthalle gefeiert werden.

Quartiersheizzentrale im Neubau der Sporthalle

Im Neubau der Sporthalle wird die Stadtenergie Lörrach im Untergeschoss eine Quartierszentrale für ein Wärmenetz in Stetten einrichten. Die Wärmeerzeugung soll hauptsächlich mit dem regenerativen Brennstoff Holzpellets erfolgen und gegebenenfalls um ein kleines Blockheizkraftwerk ergänzt werden. Der Schule mit Sporthalle und dem lokalen Umfeld kann damit eine äußerst CO2-arme Wärmeversorgung angeboten werden.

Der zusätzliche Raumbedarf wird im Untergeschoss der neuen Sporthalle zur Verfügung gestellt. Die Stadtenergie beteiligt sich deshalb in entsprechender Höhe an den Bauwerkskosten, so dass der Stadt aus der Herstellung des zusätzlichen Raumbedarfs kein Kostennachteil entsteht.

Schulbetrieb während der Maßnahmen

Während der Bauarbeiten wurde der Sportunterricht in der alten Sporthalle seit Sommer 2020 ausgesetzt. Seit den Herbstferien 2021 ist die Schulgemeinschaft für die Dauer der Sanierungsarbeiten in freien Räumen am Standort der Neumattschule untergebracht.

Die Fridolinschule ist eine Ganztagsgrundschule in Wahlform, unterrichtet werden 252 Schülerinnen und Schüler (davon 166 im Ganztag) in zwölf Klassen, dazu eine Grundschulförderklasse im aktuellen Schuljahr. Durch die Verschiebung der Schulbezirksgrenze zwischen den Schulbezirken Fridolinschule und Neumattschule werden sich die Schülerzahlen auf rund 200 Schülerinnen und Schüler entwickeln, womit eine stabile Zügigkeit von 2,5 in der zukünftigen Gebäudekapazität nach der Grundsanierung untergebracht werden kann.

Die Grundsanierung der Fridolinschule ist ein zentraler Bestandteil der Schulbauoffensive der Stadt Lörrach mit einer Investitionssumme von mehr als 90 Millionen Euro innerhalb von zehn Jahren.

Denkmalschutz

Bestandteil der denkmalschutzrechtlichen Genehmigung ist die Dachsanierung des großen Schulhauses mit Schieferschindeln, für die eine Förderung beim Landesamt für Denkmalschutz beantragt wurde. Naturschiefer als Dachdeckung ist in Lörrach eine Seltenheit und daher erhaltenswert. Dieses nachhaltige, brandsichere und ökologisch einwandfreie Naturprodukt hat auf dem großen Schulhaus fast einhundert Jahre gehalten.

Die Anbringung einer Photovoltaik-Anlage auf den Dächern der Schulgebäude wurde seitens des Landesamtes mit Verweis auf die Errichtung auf dem neuen Dach der Sporthalle abgelehnt. Außerdem erwies sich die Tragfähigkeit des bestehenden Dachstuhls nicht als ausreichend und die Installation auf dem Schieferdach mit der gegebenen Dachneigung als ungünstig. Die Errichtung von Tiefhöfen im Untergeschoss zur optimalen Raumnutzung auf der Südseite des Schulgebäudes wie auch der Einbau eines Aufzugs für die barrierefreie Erschließung hingegen wurden bewilligt.

Beim Abbruch der Bodenbeläge kam der ursprüngliche Massivholzparkett verlegt im Fischgrätmuster aus dem Jahre 1928 zum Vorschein. Dieser Bodenbelag soll auch aus Gründen der Nachhaltigkeit möglichst erhalten werden.

Versteigerung von ausgedientem Schulinventar zugunsten der Außenanlagen

Im Dezember 2021 initiierte das beauftragte Projektmanagementbüro Mayer Bährle eine Versteigerung von altem Schulinventar. Ersteigert werden konnte ausgedientes Mobiliar und Inventar wie beispielsweise Werkbänke, Schränke oder alte Karten. Mit der Versteigerung konnte eine Spende in Höhe von 500 Euro für die Schulgemeinschaft zur Gestaltung der neuen Außenanlagen erzielt werden.

Gesamtkosten

Im Finanzplan 2023 der Stadt Lörrach stehen für die erforderlichen Maßnahmen an der Fridolinschule insgesamt 13,723 Millionen Euro zur Verfügung. Davon entfallen 7,852 Millionen Euro auf die Grundsanierung der beiden Schulhäuser, 1,2 Millionen Euro Förderung erhält die Stadt Lörrach aus der Schulbauförderung des Landes Baden-Württemberg. Für den Neubau der Sporthalle sieht der Finanzplan 4,871 Millionen Euro vor. Mit 500.000 Euro flossen in die Ertüchtigung der Ausweichflächen der Neumattschule. Für die Erneuerung des Schulhofs stehen 500.000 Euro zur Verfügung.

KLIMARELEVANZ

  • Das Dach des Sporthallenneubaus wird begrünt und mit einer Photovoltaikanlage bestückt.
  • Im Keller der Sporthalle wird die Quartiersheizzentrale für ein lokales Wärmenetz in Stetten integriert. Regenerative Holzpellets sorgen für CO2-arme Wärmeversorgung in den anliegenden Gebäuden. Betreiber ist die Stadtenergie Lörrach Gmbh & Co. KG. Die Nutzung der Schulhausdächer für PV-Module war ebenfalls geplant, wurde aber aufgrund der denkmalschutzrechtlichen Bestimmungen abgelehnt.
  • Das Dach der Schulhäuser wird mit langlebigen Schieferschindeln gedeckt: ein nachhaltiges, brandsicheres und ökologisch einwandfreie Naturprodukt.
  • Teile des ausgedienten Schulinventars wurden zugunsten der Außenanlagen versteigert. Statt die Möbel und Lehrmaterialien zu entsorgen, konnten sie im Nutzungskreislauf gehalten und mit dem Erlös Grünflächen gefördert werden.
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