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Stadtwald Lörrach: Waldentwicklungsplan in Arbeit – Betriebsplan für Forstwirtschaftsjahr 2023 vorgestellt


Im April 2022 hat der Gemeinderat die Verwaltung einstimmig beauftragt, einen Waldentwicklungsplan für den Lörracher Stadtwald zu erarbeiten. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić, Mitarbeitenden der Fachbereiche Liegenschaften und Geoinformationen sowie Umwelt und Mobilität, den zuständigen Förstern sowie Mitgliedern aller Fraktionen des Gemeinderats, haben seitdem mehrere Termine abgehalten, um die Ziele und Maßnahmen für die zukünftige Waldbewirtschaftung zu definieren.

Der Prozess startete mit drei, kurz aufeinanderfolgenden Terminen im Mai 2022: einem Informationsstand auf dem „Tag der Städtebauförderung“, einem Montagabendgespräch mit Podiumsdiskussion zum Thema „Waldbewirtschaftung der Zukunft“ und einem ersten Treffen der Arbeitsgruppe mit Waldbegang. „Die Bürgerschaft konnte sich von Beginn an in den Diskurs einbringen und sich über die aktuelle Lage des Stadtwalds informieren. Auch wir als Projektgruppe haben den Auftakt genutzt, um auf den gleichen Stand zu gelangen, was Daten und Fakten sowie Leistungen des Lörracher Stadtwalds betrifft. Zudem konnten wir die weitere gemeinsame Arbeit abstimmen“, erläutert Neuhöfer-Avdić.

In einem weiteren Treffen erarbeitete die Gruppe Kernpunkte des Prozesses. Unter anderem wurde die regionale Holzvermarktung, der Umgang mit der Verkehrssicherungspflicht und eine experimentelle Waldbewirtschaftung festgehalten. Im September besichtigte der Gemeinderat bei einem Waldbegang in Brombach die aktuellen Bestände.

Im dritten Treffen der Arbeitsgruppe im Oktober wurde der Entwurf der Ziele- und Maßnahmenvorschläge diskutiert. Enthalten sind in der Liste beispielsweise die Vorschläge, bis 2028 mindestens 2500 trockenheitsresistente Bäume zu pflanzen, die Stilllegungsflächen zur erweitern oder die Absichtserklärung, weiter vier Forstwirte anzustellen, um eine möglichst gute Bewirtschaftung zu gewährleisten.

„Die Vorschläge zielen darauf ab, Ökologie, Ökonomie und Soziales zu vereinen und den Stadtwald bestmöglich für die Zukunft aufzustellen“, betont Neuhöfer-Avdić.

Weiter ist geplant, Anfang 2023 die Forstliche Versuchsanstalt in Freiburg zu besuchen und Anregungen zur Holznutzung angesichts des Klimawandels mitzunehmen. Bei einem abschließenden Arbeitsgruppentreffen soll die Beteiligung am NABU-Projekt „Naturwald-Gemeinde“ und die Ziele und Maßnahmen des Waldentwicklungsplans geklärt werden.

Darüber soll der Gemeinderat anschließend zeitnah abstimmen. Die Ziele und Maßnahmen des beschlossenen Waldentwicklungsplans werden in die künftigen Betriebspläne miteinfließen.

Betriebsplan Fortwirtschaftsjahr 2023

Den Betriebsplan für den Lörracher Stadtwald stellt das nach Paragraph 51 Landeswaldgesetz zuständige Landratsamt Lörrach in Abstimmung mit den Revierleitern auf. Dieser wird dann von der Stadt Lörrach beschlossen.

Aus dem Haushaltsplan geht ein Defizit von 61.243 Euro hervor. Trotz der gestiegenen Holzerlöse können die Ausgaben nicht ausgeglichen werden, was unter anderem am niedrigen Hiebsatz liegt. Die Holzernte wird durch den hohen Anteil von Kalamitätsholz – Holz, dass durch Sturmschäden, Trockenheit und Schädlinge zur Verfügung steht oder gefällt werden musste – aufwändiger, was die Ausgabenseite erhöht.

Der Umbau hin zu einem klimastabilen Wald wird weiter fortgesetzt. Zudem wird die Erholungsfunktion des Waldes bei der Bewirtschaftung mitbedacht und die Maßnahmen zur Verkehrssicherung entlang häufig besuchter Wege und Straßen umgesetzt.

Stadtwald Lörrach

Ungefähr 1200 Hektar Fläche bemisst der Stadtwald Lörrach, was circa 75 Prozent der Waldfläche im Stadtgebiet entspricht. Der Bestand ist laubbaumdominiert und von einer hohen Biodiversität mit sehr vielen Baumarten geprägt. Buche, Eiche und Esche bilden die Hauptbaumarten. 120 Hektar sind Naturschutzschutzflächen, was ungefähr elf Prozent der Gesamtfläche entspricht. Aktuell wächst mehr Holz pro Jahr nach als entnommen wird.

Stabsstelle Medien und Kommunikation

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