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Ein Stapel Zeitungen und ein Tablet

Ergebnisse Seniorenumfrage in Brombach und Hauingen liegen vor – Projektumsetzungen folgen


Mit Hilfe finanzieller Mittel aus dem Förderprogramm „Quartiersimpulse / Beratung und Umsetzung von Quartiersprojekten vor Ort“ der Allianz für Beteiligung e.V. und des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, konnte auch diese zweite zielgruppenspezifische Befragung unter Bürgerinnen und Bürgern, die über sechzig Jahre alt sind, durchgeführt werden. Vorausgegangen waren bereits Veranstaltungen mit Bürgerbeteiligung in den Stadtteilen Stetten und Tumringen. Die gute Resonanz und die Umsetzungen aus diesem Prozess, veranlassten Ute Hammler, Seniorenbeauftragte der Stadt Lörrach, in Kooperation mit Brombachs Ortsvorsteherin Silke Herzog und Günther Schlecht, Ortsvorsteher von Hauingen, eine schriftliche Umfrage in den Ortsteilen durchzuführen. So erhielten im vergangenen Sommer Bürgerinnen und Bürger über 60 Jahre, die in den beiden Ortsteilen wohnen, per Post die Umfrageunterlagen.

In den vergangenen Wochen hat sich die Steuerungsgruppe bestehend aus den Ortsvorstehern, Ortschaftsräten, Mitgliedern des Seniorenbeirats, der Grossmann Stiftung und der Initiative Lebendiges Hauingen sowie der Seniorenbeauftragten intensiv mit den Umfrageergebnissen und der Planung der weiteren Vorgehensweise befasst.

Aufgeteilt in die fünf Themenbereiche Freizeit/Angebot, soziale Kontakte, Engagement, Unterstützung/Hilfe, Wohnen sowie Verkehr/Mobilität/öffentlicher Raum wollten die Initiatoren in Erfahrung bringen, wo Verbesserungsbedarfe in den beiden Ortsteilen bestehen und wie Seniorinnen und Senioren ihre Lebenssituation vor Ort selbst beurteilen. Zusätzlich konnten die Befragten ihre eigenen Anregungen und Wünsche äußern. Insgesamt haben sich 350 Personen an der Umfrage beteiligt.

Beim Thema Freizeit/Angebot hat die Mehrzahl der Befragten geantwortet, die Angebote zu kennen und auch an diesen teilzunehmen. Häufig ist die Teilnahme jedoch davon abhängig, ob Freunde und Bekannte diese Angebote wahrnehmen. Das Freizeitangebot wird von einem Drittel der Befragten als gut bis sehr gut eingeschätzt; doch nahezu die Hälfte der Befragten hält das bisherige Angebot für ausbaufähig. So liegen der Steuerungsgruppe mehr als 180 Vorschläge vor. So wurde zum Beispiel sehr häufig der Wunsch nach einem regelmäßig stattfindenden Seniorentreff, aber auch einem Tanzangebot oder einem Bouleplatz geäußert.

In der Kategorie Soziale Kontakte ist ein großer Teil der Befragten zufrieden, mehrfach wurde der Wunsch nach einem gemeinsamen Mittagstisch geäußert. Diese Anregung hat die Steuerungsgruppe direkt aufgenommen. Am 11. Mai wird es erstmals einen gemeinsamen Mittagstisch in der Stiftung Udo und Johanna Kunz in Hauingen geben. Angestrebt ist ein regelmäßiges Angebot. Für den Aufbau eines Helferteams werden noch Interessierte gesucht. Diese können sich gern bei Ute Hammler telefonisch unter 07621/415 327 melden.

Beim Thema Verkehr/Mobilität/öffentlicher Raum sehen viele der Befragten noch Verbesserungsbedarf: sichere Geh- und Radwege, überdachte Buswartehäuschen, Ruhebänke, sind als Beispiele benannt. Ein vielgenannter Wunsch in Hauingen ist ein Tempolimit der Ortsdurchfahrung von 30 km/h. Auch beim ÖPNV wird noch Verbesserungspotenzial gesehen.

Was die Wohnsituation betrifft, so zeigt das Umfrageergebnis deutlich, dass die Seniorinnen und Senioren auch im Alter möglichst lange selbstbestimmt in der eigenen Wohnung leben möchten. Das Ergebnis beim Thema Unterstützung und Hilfe spiegelt diesen Wunsch deutlich wider: mehr als ein Drittel wünscht sich “helfende Hände”- vor allem im Haushalt und Garten.

Ein deutliches Ergebnis zeigen auch die Antworten bei der Frage nach Wohnformen, wenn ein selbstbestimmtes und selbstständiges wohnen nicht mehr möglich ist: 250 Bürgerinnen und Bürger wünschen sich in diesem Fall betreutes Wohnen oder Service Wohnen – und dieses nach Möglichkeit in zentraler Lage und im vertrauten Umfeld.

Auch die Bereitschaft sich sozial zu engagieren, ist bei den Befragten hoch: 40 Prozent signalisierten Bereitschaft sich grundsätzlich engagieren zu wollen. Häufig wurde in diesem Zusammenhang die nachbarschaftliche Hilfe oder das Engagement im Bereich Natur und Umwelt benannt. Besonders freuen sich die Mitglieder der Steuerungsgruppe über 50 Personen, die ihre Kontaktdaten auf den Umfragebögen angegeben haben. Diese wurden jüngst zu einem gemeinsamen Austausch am 6. April eingeladen. Dabei möchte man nochmals detailliert über die Umfrageergebnisse ins Gespräch kommen und die Umsetzung weiterer Anregungen diskutieren.

Ferner sind Gespräche mit verschiedenen Akteuren und Vereinen der Ortsteile vorgesehen sowie eine Informationsveranstaltung für alle Bürgerinnen und Bürger am 9. Juni. Darüber hinaus ist die Seniorenbeauftragte der Stadt im Gespräch mit diversen Kooperationspartnern, unter anderem der Schöpflin-Stiftung in Brombach.

„Ich bin sehr erfreut über die gute Resonanz bei der Umfrage. Teilhabe und Mitwirkung der Stadtgesellschaft ist und bleibt ein wichtiges Thema. Mit den erfolgten Befragungen von Seniorinnen und Senioren haben wir zielgruppenspezifische Bedürfnisse in Erfahrung gebracht, die sowohl für die Ortsteile als auch gesamtstädtisch betrachtet, wichtige Impulse geben. Die vom Land bereitgestellten Fördermittel ermöglichen es uns, niedrigschwellige Angebote unmittelbar anbieten zu können, was für alle ein großer Gewinn ist“, resümiert Oberbürgermeister Jörg Lutz.

Stabsstelle Medien und Kommunikation

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