Breitgefächertes Angebot in der Lörracher Kinderbetreuung
Die Lörracher Kitalandschaft ist in den letzten Jahren sehr gewachsen, 18 Einrichtungsträger plus Kindertagespflege gestalten die Betreuung der aktuell 3.371 Kinder im Alter von null Jahren bis zum Schuleintritt in Lörrach, darunter 1.482 Kinder U3 und 1.889 Ü3. Im städtischen Haushalt sind für das Jahr 2021 14,1 Millionen Euro für die Kinderbetreuung angesetzt. Es wird eine Verbesserung der annähernd erfüllten Betreuungsquoten angestrebt, da auch die Anforderungen bezüglich Betreuungsdauer stetig wachsen. Der nach wie vor hohe Bedarf an Betreuungsplätzen in Lörrach und der Fachkräftemangel bei den Erzieherinnen und Erziehern bergen große Herausforderungen für die Verwaltung. Auch die Auswirkungen und möglichen Folgen der Corona-Pandemie im Bereich Bildung und Betreuung gilt es anzugehen. Ein weiterer Ausbau in allen Betreuungsformen ist nötig.
„Den hohen Stellenwert von Bildung und Betreuung hat die Corona-Pandemie noch viel mehr in den Fokus gerückt. Wenn die Schule oder der Kindergarten nicht zur Verfügung stehen oder der Besuch gesundheitliche Risiken darstellt, bringt das so manche Familien an die Grenzen“, erklärt Oberbürgermeister Jörg Lutz. „Auch unsere Mitarbeitenden, die Erzieherinnen und Erzieher, haben in dieser schwierigen Zeit großartige Leistungen erbracht. Oberstes Ziel für uns ist auch weiterhin die Mitarbeitenden im Bereich Bildung und Betreuung in ihrer Arbeit zu unterstützen und sie, wie auch die anvertrauten Kinder und deren Familien, zu schützen, um gute und sichere Bildung und Betreuung in Lörrach zu sichern.“
Konkret gilt es in den nächsten Jahren etwa 100 bis 130 Plätze für die U3-Betreuung und 130 bis 180 für das Ü3-Angebot zu schaffen, davon 52 Plätze in der Ganztagsbetreuung. Im vergangenen Jahr konnten am Standort Alte Schule Haagen und in der Lingertstraße in Hauingen bereits zwei neue Einrichtungen die Situation verbessern. Des Weiteren werden mit dem Bau des Waldorfkindergartens bis Ende 2022 neue Betreuungsplätze geschaffen, ebenso mit dem Neubau des Evangelischen Kindergartens in Haagen bis zum Ende des Jahres 2023. Auch im neuen Wohngebiet Bühl III gibt es Standortuntersuchungen für Kinderbetreuung sowohl im U3- als auch im Ü3-Bereich. Im neuen Zentralklinikum sollen ebenfalls Betreuungsmöglichkeiten geschaffen werden. Auf dem Tüllinger soll ebenfalls untersucht werden, ob und wie zusätzliche Plätze geschaffen werden können. Ziel ist die wohnortnahe Kita-Infrastruktur im ganzen Stadtgebiet auszubauen.
Dem Fachkräftemangel soll zukünftig dadurch begegnet werden, dass maximal neun Stunden in der Ganztagsbetreuungszeit angeboten und gefördert werden. Darüberhinausgehende bereits bestehende Betreuungsangebote bedienen Ausnahmefälle, werden jedoch regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst. Zudem bildet die Stadt verstärkt Erzieherinnen im Wege der Praxisintegrierten Ausbildung (PIA) an, um so für qualifizierten Fachkräftenachwuchs zu sorgen.