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Ein Stapel Zeitungen und ein Tablet

Internationale Wochen gegen Rassismus in Lörrach


Das vielfältige Programm, welches dieses Jahr Corona-bedingt hauptsächlich digital stattfindet, bietet spannende Beiträge für alle Altersklassen. Trotz der schwierigen Umstände, ist es allen Beteiligten auch in Pandemie-Zeiten ein wichtiges Anliegen, ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung zu setzen und sich für ein respektvolles Miteinander einzusetzen.

Rassismus und Antisemitismus haben seit Beginn der Corona-Pandemie zugenommen. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes verzeichnete eindeutige Diskriminierungen im Zusammenhang mit dem Virus, welche von rassistischem Verhalten bis hin zu körperlichen Übergriffen in der Öffentlichkeit reichen.

Zu Beginn der Pandemie wurden vor allem asiatisch aussehende Menschen diskriminiert und für das Virus und die Pandemie verantwortlich gemacht. Während der Pandemie kam es zu einer rasanten Radikalisierung verschiedener Bewegungen. Unter den Corona-Leugnern finden sich viele Rechtsextreme. Bei Corona-Demonstrationen wird beispielsweise der Davidstern mit der Aufschrift „Ungeimpft“ getragen, aber auch im Netz sind NS-Vergleiche allgegenwärtig. Dies sind nur wenige Beispiele einer traurigen Realität, die sich tagtäglich in Deutschland abspielt.

Deshalb ist es Lörracher Kulturakteuren nach wie vor, oder gerade jetzt wichtig, sich weiterhin aktiv gegen Rassismus in der Stadt einzusetzen. Viele engagieren sich in ihrer täglichen Arbeit für eine offene und tolerante Gesellschaft in Lörrach. Die Wochen gegen Rassismus bieten eine weitere Plattform, sich für ein diskriminierungsfreies Miteinander einzusetzen.

Aufgrund der Pandemie werden die meisten Veranstaltungen in diesem Jahr online stattfinden müssen. Dennoch ist ein sehr vielfältiges Programm mit 22 Veranstaltungsformaten zusammengekommen.

Erfreut zeigt sich Oberbürgermeister Jörg Lutz, Schirmherr der Wochen gegen Rassismus, besonders über die zahlreichen Beiträge für Kinder und Jugendlichen: „Man kann nicht früh genug damit beginnen, ein gemeinsames Miteinander zu fördern, um Vorurteile ab- und Toleranz und Respekt aufzubauen. Lörrach ist bunt und ich bin froh, dass wir so viele Akteure in der Stadt haben, die sich gegen Rassismus und Diskriminierung stark machen.“

Ob eine eigens für Lörracher Schülerinnen und Schüler ausgerichtete Podiumsdiskussion zum Thema Antisemitismus an Schulen organisiert von der IKG Lörrach in Kooperation mit der Stadt Lörrach, Lesungen und Workshops mit den jüdischen Autoren Ronen Steinke und Max Czollek, Angebote zum Philosophieren des Philo-Mobil und der Stadtbibliothek, ein Beitrag des Kinderchors oder eine UNICEF-Ausstellung von zugewanderten Kinder, die in Lörrach ein neues Zuhause gefunden haben - Kindern und Jugendlichen werden dieses Jahr viele Beteiligungsmöglichkeiten geboten. Sogar ein Online-Zirkus-Workshop von der Dieter-Kaltenbach-Stiftung, welche sich dieses Jahr zum ersten Mal an den Wochen gegen Rassismus beteiligt, ist mit im Programm. Auch das freie Theater Tempus Fugit ist mit zwei Veranstaltungen wieder mit von der Partie, welche allerdings von den Bestimmungen der Corona-Pandemie abhängen. Der SAK bietet sowohl ein Online-Video von Jugendlichen mit Gesprächstipps gegen Rechtspopulismus, als auch einen Workshop für pädagogisches Fachpersonal zum Thema Antisemitismus.

In weiteren Online-Workshops im Rahmen der Wochen gegen Rassismus können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger informieren und weiterbilden. Der Arbeitskreis Miteinander bietet zusammen mit einigen Kooperationspartnern ein Training zum Thema Verschwörungstheorien. Der Partnerschaftsverein Lörrach International bietet eine Online-Veranstaltung zum Thema „Solidarität und Vielfalt“ mit Beiträgen aus einigen Partnerstädten. Oberbürgermeister Jörg Lutz und Gudrun Heute-Bluhm, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg und ehemalige Oberbürgermeisterin Lörrachs, sind Teil dieser Veranstaltung. Heute-Bluhm referiert über den Wandel von Städtepartnerschaften.

In einer von der Stadt Lörrach in Kooperation mit dem Werkraum Schöpflin organisierten Lesung am 30. März, stellt der jüdische Autor und Redakteur der Süddeutschen Zeitung Ronen Steinke sein Buch „Terror gegen Juden: Wie antisemitische Gewalt erstarkt und der Staat versagt. Eine Anklage.“ vor. Am Folgetag gibt er eine exklusive Lesung für Lörracher Schülerinnen und Schüler.

Auch der Burghof beteiligt sich wieder an den Wochen gegen Rassismus. Da er Corona-bedingt nach wie vor geschlossen ist, wird ein Videogespräch mit dem scheidenden Geschäftsführer Markus Muffler und dem Kabarett Distel aufgenommen.

Die Evangelische Allianz bietet am 28. März Themengottesdienste zu „Solidarität. Grenzenlos.“ – dem diesjährigen Motto der Wochen gegen Rassismus. 

Das Dreiländermuseum, die Gruppe Abraham, PlusPunktZeit und Lörrach International haben außerdem analoge Veranstaltungen angemeldet. Zum aktuellen Zeitpunkt ist leider noch unklar, ob diese Corona-bedingt stattfinden können.

Alle Informationen zu den Veranstaltungen sind in der Broschüre „Internationale Wochen gegen Rassismus in Lörrach“ enthalten. Pandemie-bedingt sind aktuell die meisten Einrichtungen geschlossen, weshalb das Programm nur an wenigen Stellen, zum Beispiel im Rathaus, ausgelegt werden kann. Das Programm ist jedoch im Veranstaltungskalender der Stadt Lörrach hinterlegt und steht unter www.loerrach.de/Wochen-gegen-Rassismus auch zum Download bereit. 

Hintergrund zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus

In Erinnerung an das Massaker an der schwarzen Bevölkerung im südafrikanischen Sharpeville am 21. März 1960 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Oktober 1966 den Beschluss gefasst, den 21. März zum Internationalen Tag zur Überwindung von Rassismus zu erklären. Aus dem einen UN-Tag gegen Rassismus wurde im Jahr 2002 die «Woche gegen Rassismus» – seit 2008 sind es zwei Wochen.

In Deutschland werden seit 2016 die Internationalen Wochen gegen Rassismus von der Stiftung gegen Rassismus koordiniert. Die Stiftung hat diese Aufgabe vom Interkulturellen Rat e.V. übernommen, der seit 1994 die Aktivitäten rund um den 21. März in Deutschland initiierte. Ziel ist es insbesondere, den nationalistischen, rassistischen und autoritären Angriffen ein Europa der Freiheit, der Demokratie und der Menschenrechte entgegenzustellen. Weitere Informationen unter www.stiftung-gegen-rassismus.de

Weitere Informationen zu den Wochen gegen Rassismus in Lörrach

Stabsstelle Medien und Kommunikation

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