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Montagabendgespräch mit Stefan Metzger


Die Videoaufzeichnung der Veranstaltung wird ab kommender Woche unter www.zusammen.loerrach.de veröffentlicht.
 
Als erster Chief Digital Officer leitet Stefan Metzger seit März 2020 die neu aufgebaute Dienstabteilung Digital der Stadt Luzern. In seinem Impulsvortrag stellte Metzger die Arbeitsfelder der Stadt Luzern im Bereich Digitalisierung ausgehend vom Konzept der Smart City vor. Eine smarte Gemeinde, Stadt oder Region nutze Technologie, Innovationen und Daten, um die Lebensqualität von Menschen und die Standortattraktivität für Unternehmen zu erhöhen und dabei die Infrastruktur bei gleichzeitiger Schonung von Ressourcen effizienter zu nutzen. Zentral sei dabei, dass zum einen weiterhin der Mensch im Mittelpunkt aller Überlegungen stehe, zum anderen der Blick über einzelne Städte hinausgehen müsse und sich nicht auf einzelne Kommunen beschränke. Zudem sei die Vernetzung und Balance ökonomischer, ökologischer und sozialer Aufgaben und Themenfelder für eine nachhaltige Stadtentwicklung ein entscheidender Faktor.
Die Architektur einer Smart City lässt sich vor diesem Hintergrund in drei Ebenen aufteilen, an denen sich auch die praktische Arbeit der Stadt Luzern im Bereich Digitalisierung orientiert: Eine Infrastrukturebene, wie beispielsweise Verkehrsnetze oder Gebäude, eine Digital- beziehungsweise Datenebene, in der unter anderem digitale Verwaltungsprozesse verankert sind sowie eine Serviceebene, die etwa digitale Bürgerservice miteinbezieht. Laut Metzger gehe es bei smarten Lösungen vor allem um die Vernetzung dieser Ebenen sowie um Bündelung und Nutzung von Synergien über Branchengrenzen hinaus. Oftmals funktionieren einzelne Bereiche in Kommunen und Region bereits sehr gut, in der Vernetzung aber gebe es noch großen Entwicklungsbedarf.  Als Beispiele brachte er etwa die bessere Verknüpfung von öffentlichem Verkehr und Individualverkehr an. Aber auch in der Frage, wie unsere Arbeitswelt in Zukunft effizienter und flexibler gestaltet werden könne, um beispielsweise auch Pendlerströme zu verringern, sieht er deutliches Entwicklungspotenzial.  
Um langfristig und nachhaltig Digitalisierungsprojekte voranzutreiben, plädierte Stefan Metzger schließlich für ein Umdenken in Politik und Verwaltung. Die heutige Komplexität und Unsicherheit erfordere flexiblere und schnellere Lösungen in Planungs- und Finanzierungsprozessen von Projekten. In diesem Zusammenhang arbeitet die Stadt Luzern bereits erfolgreich mit dem Modell eines Entwicklungstrichters, der Projekten eine Pilotphase nach Trial-and-Error-Prinzip (Versuch und Irrtum) voranstellt und auf diese Weise letztlich zu effizienterer und schnellerer Umsetzung von Ideen führe.
 
Während des Impulsvortrages konnte das Publikum Fragen notieren, die Stefan Metzger, Oberbürgermeister Jörg Lutz und Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić im anschließenden Gespräch auf dem Podium diskutierten. Dabei wurde unter anderem thematisiert, wie das genannte Trial-and-Error-Prinzip gerade vor dem Hintergrund knapper Ressourcen finanziert werden könne und welche Rolle die Politik in diesen Prozessen spiele. Aber auch die Punkte Datenschutz und Digitalisierung sowie smarte Lösungen in Verkehrsentwicklungsprozessen waren Teil des Austauschs. Neben vernetzter Zusammenarbeit und Mut, neue und innovative Wege zu gehen und hierbei auch Fehlschläge in Kauf zu nehmen, sei für die erfolgreiche Umsetzung von Digitalisierungsprojekten vor allem eine transparente Kommunikation zentral, um den Menschen die Angst zu nehmen, so Metzger.
 
Montagabendgespräche in Lörrach
In den Montagabendgesprächen werden zum Ausklang des Dialogsommers wichtige stadtgesellschaftliche Themen in einer Expertenrunde betrachtet und gemeinsam mit dem Publikum diskutiert. Um die Veranstaltungen auch der breiten Bevölkerung zugänglich zu machen, werden sie auf Video aufgezeichnet und im Nachgang veröffentlicht. Die Videodokumentation des Montagabendgesprächs vom 28. September ist ab kommender Woche unter www.zusammen.loerrach.de abrufbar.

Stabsstelle Medien und Kommunikation

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