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Die fertige Fassade des neuen Museumsdepots in Lörrach.

Neubau Museumsdepot

Die Kulturstadt Lörrach setzt auf künstlerische Eigenständigkeit und kulturelle Vielfalt. Sie sichert die Attraktivität Lörrachs auch als touristisches Reiseziel. Mit dem Bau eines neuen Museumsdepots für das Dreiländermuseum sichert die Stadt eine vielfältige Kulturlandschaft und stärkt den Ruf als Kulturstadt über die Grenzen hinweg.

Dreiländermuseum

Die grenzüberschreitende Geschichte von Frankreich, Deutschland und der Schweiz, mehrere tausend Fundstücke der Burg Rötteln, oder zu Dichter Johann Peter Hebel: Die insgesamt 50.000 Objekte der Dreiländersammlung ist ein herausragendes Kulturgut in einer vergleichsweise kleinen Stadt wie Lörrach.

Knifflige Lagerung der Exponate

Im Museumsgebäude sind allerdings nur etwa zwei bis fünf Prozent der Sammlung ausgestellt. Der größte Teil wird im Lager aufbewahrt und für Sonderausstellungen, zur Forschung und als mögliche Leihgaben für andere Museen bereitgestellt.

Der Großteil dieses kulturellen Bestands ist besonders behütet eingelagert, um diesen Kulturschatz für die Nachwelt zu erhalten. Brandschutz und Alarmanlagen sind da nur ein Faktor. Denn den teils empfindlichen historischen Dokumenten und Exponaten können auch Sonneneinstrahlung, Kälte, Klimaschwankungen und Luftfeuchtigkeit schaden.

Über lange Zeit waren die Kulturstücke des Dreiländermuseums provisorisch in teils teuer angemieteten Räumlichkeiten eingelagert. Zudem brachte die schiere Masse der Objekte die bisherigen Räume des Dreiländermuseums an ihre Grenzen.

Projektverlauf

Die Anpassung der räumlichen Situation des Museumsdepots des Dreiländermuseums war deshalb seit 2015 Gegenstand von Verhandlungen der Stadt Lörrach. Im Januar 2017 hat der Gemeinderat den Umzug des Museumsdepots in ein Übergangsquartier, insbesondere im ehemaligen GABA-Gelände in Tumringen, beschlossen. Für eine langfristige Unterbringung des wertvollen Museumsgutes des Dreiländermuseums hat die Stadtverwaltung 14 potentielle Standorte im Stadtgebiet geprüft.

Die Standortentscheidung entfiel letztendlich auf den jetzigen Standort in Brombach, angrenzend an das künftige Gewerbegebiet Brombach Ost. Der zweigeschossige Neubau fungiert an der Schnittstelle zwischen Wohnbebauung und zukünftigen Gewerbeflächen als Lärmschutzriegel .

2019 stimmte der Gemeinderat der Entwurfsplanung zu, und im November 2020 konnte mit dem Bau begonnen werden. Im Juni 2021 war der Rohbau fertig, und im September 2022 konnten alle übrigen Arbeiten abgeschlossen werden. Eingeweiht wurde der Museumsdepot-Neubau am 18. September. Im Anschluss konnten die Exponate aus dem Provisorium im Museumsdepot nach und nach einziehen. In diesem Rahmen wurden sie auch akribisch erfasst und katalogisiert. Im Frühjahr 2023 nahm das Depot dann seinen regulären Betrieb auf.

Architektur

Herzstück des Gebäudes sind die etwa 1.650 Quadratmeter großen zweigeschossigen Lagerflächen. Außerdem bietet das Museumsdepot spezielle Funktionsräume für Restaurierungen und Inventarisierung der Objekte, Nebenräume und Büroflächen. Die für die eingelagerten Sammlungsstücke erforderlichen klimatischen Bedingungen werden durch die massive Bauweise, geringe Fensterflächen und niedrige Luftkonvektion erreicht, so dass die technische Ausrüstung des Gebäudes möglichst geringgehalten werden kann.

Insgesamt entspricht der Zweckbau höchsten nachhaltigen Standards und ist sehr energieeffizient. Durch den Neubau wird ein jahrzehntelanges Provisorium beendet und die Museumssammlung mit über 50.000 Exponaten in eine professionelle Aufbewahrung überführt.

Kosten

Nach abgeschlossener Entwurfsplanung und der Genehmigung der Planung und Kostenberechnung in Höhe von circa 5,88 Millionen Euro, inklusive einer zehnprozentigen Baupreissteigerung, durch den Gemeinderat wurden zusätzliche Leistungen infolge der Bauplanung, Erschließungsplanung und Sicherheitstechnik notwendig. Auch für die Lagertechnik wurden zusätzliche Leistungen erforderlich. Die Gesamtkosten belaufen sich deshalb auf rund 6,3 Millionen Euro.

Die vor 140 Jahren begonnene Sammlung des Dreiländermuseums Lörrach hat auch überregional eine große Bedeutung. Ein Projektantrag auf EU-Fördermittel (INTERREG) gemeinsam mit 20 weiteren Museen und historischen Einrichtungen entlang der Oberrheinschiene, mit denen das Dreiländermuseum kooperiert, brachte etwa 1,7 Millionen Euro Fördergelder von der Europäischen Union. Der Museumsverein sowie Netzwerkpartner Oberrhein unterstützten den Neubau zudem großzügig.

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