"Angelegt zur Landesgartenschau 1983 hat sich das “Grütt” zu einer attraktiven Stätte für Freizeitangebote vieler Art entwickelt. Zwischen den Ortsteilen und der Kernstadt gelegen ist der Park einer der beliebtesten Erholungsorte in Lörrach. In den 40 Jahren seines Bestehens hat sich das Grütt als beliebtes Naherholungsgebiet etabliert, das tagtäglich von vielen Menschen besucht wird. Wir freuen uns, dass das Grütt so aktiv genutzt wird und unterstützen als Stadt gern die Weiterentwicklung des Geländes."
Jörg Lutz
Oberbürgermeister Stadt Lörrach
Das Grütt ist für Lörrach nicht nur grüne Lunge, sondern Begegnungsraum für Groß und Klein, für Junge und Lebenserfahrene. Kinder haben viel Platz zum Toben, ob auf den Spielplätzen, dem Floß oder zwischen den Bäumen. Für Naturbegeisterte gibt es neben den altbekannten Enten, Eichhörnchen und Amseln so manche exotische Art zu entdecken. Immer blüht etwas, nicht nur im Rosengarten. Es gibt genügend Orte, um an der perfekten Bräune zu arbeiten oder im Schatten einen kühlen Kopf zu bewahren, allein bei einem guten Buch oder einem gemütlichen Getränk mit Freunden.
Wer sich lieber fit hält und trainiert, findet beim Radfahren oder Inlineskaten auf den geteerten Wegen sein Eldorado, auf den angrenzenden Sportplätzen, beim Disc-Golf, dem Pumptrack oder einfach beim Joggen. Und sogar die einst grauen Betonpfeiler der Autobahnbrücke sind als Bridgegallery mit ihren wechselnden Graffitis immer einen Besuch wert – ob als Zuschauerin und Zuschauer oder als Künstlerin und Künstler.
Das Gelände vor der Landesgartenschau
Das "Gereut", wie das Gebiet, eine Auenlandschaft der Wiese, ursprünglich hieß, war einst Jagdgrund für die Entenjagd des Markgrafen und sein Gefolge, dann nahezu völlig gerodet und so gut es ging als Landschaftsfläche genutzt. Zwischen Wässerungsgräben bestellten Bauern mit Heuwägen ihre Flächen.
Ende der 1970er Jahre hatte Oberbürgermeister Egon Hugenschmidt dann eine kühne Idee: Die Stadt Lörrach bewarb sich als Austragungsort der Landesgartenschau. Ein Landschaftspark sollte von Grund auf neu entwickelt werden – eine große Aufgabe, denn die Pflanzen für eine so große Gartenschau müssen ja auch erst wachsen. Als zeitlicher Anlass diente das 300-jährige Jubiläum der Stadtrechtsvergabe. 1682/83 durfte Lörrach sich Stadt nennen. Gedacht war der Grüttpark als Bindeglied zwischen den neu eingemeindeten Ortsteilen Brombach, Hauingen und Haagen und der Kernstadt.
Vom Auenland der Wiese zum Landschaftspark
1979 konnte mit den Arbeiten begonnen werden: Auf 73 Hektar nahezu baumloses Vorland der Wiese wurden allein im Bereich der Tiefbrunnen – das Grütt ist Wasserschutzgebiet – 25.000 Bäume und Sträucher gepflanzt. Der Fluss selbst wurde mit künstlich angelegten Bächen und dem Grüttsee in den Park hineingetragen. Um das Trinkwasser vor Verunreinigungen zu schützen, mussten alle Wasserläufe mit Bitumen abgedichtet werden. 30 weitere Hektar wurden mit Sport- und Messeanlagen entwickelt.
Von den 27 Millionen Mark, die sich die Stadt die Landesgartenschau kosten ließ, fielen 10,7 Millionen auf die Entstehung des Grüttparks. Der Zugewinn an Lebensqualität in der Stadt aber ist unendlich kostbar: Ganze kleine Wälder sind entstanden, und nach dem Rückbau der Landesgartenbaufläche ist der heutige Grüttpark Begegnungsort und Ruheoase in der Stadt.
40-Jähriges Jubiläum 2023
Am Samstag, 17. Juni 2023, fand im Grütt zum 40-jährigen Jubiläum der Landesgartenschau ein Aktionstag statt. Die Sportvereine im Grütt und verschiedene Lörracher Institutionen präsentierten sich mit Aktionen und sportlichen Aktivitäten. Es wurden auch kostenlose Führungen zur Geschichte, der Natur und den Lebensräumen im Grütt über das ehemalige Landesgartenschau-Gelände angeboten. Da das Grütt als Wasserschutzgebiet der Trinkwasserversorgung für die Stadt Lörrach dient, öffnete an diesem Tag das Wasserwerk im Grütt für Interessierte und zeigt den Weg des Lörracher Wassers.
An neun Stationen in den Sportanlagen sowie am Pumptrack und an der Open Bridge präsentierten verschiedene Vereine und Lörracher Institutionen Mitmach-Angebote für Jedermann. Zum Beispiel bot die Schützengesellschaft Lörrach 1682 e. V. die Möglichkeit sich im Schießsport zu versuchen. Oder man konnte sich beim Human Soccer als menschlicher Riesenkicker beim FV Lörrach Brombach e. V. duellieren. Für Kinder gab es außerdem Kinderschminken und eine Mitmach-Station. Ein vielfältiges gastronomisches Angebot rundete das Fest ab.