Schlüsselübergabe: Oberbürgermeister Jörg Lutz und Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić haben den Waldorfkindergarten im Grütt an Miriam Walther, Pädagogische Leitung Waldorfkindergarten und Anna Baden, stellvertretende Vorsitzende Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik e.V. übergeben. Der Neubau fügt sich mit klarer freundlicher Architektursprache, seiner Holzfassade und dem sanft gewellten Außenspielbereich wie selbstverständlich in den Landschaftspark Grütt ein. Das neue Gebäude ist ein Pilotprojekt der Stadt Lörrach: Erstmals wurde ein Neubau aus heimischem Holz aus dem Lörracher Stadtwald realisiert.
Seitens der Stadtverwaltung waren Susanne Kirchmeier als Projektleiterin, Fachbereich Hochbau, Robert Schäfer, Fachbereichsleiter Hochbau und Ilona Oswald, Fachbereichsleiterin Bildung/Soziales/Sport sowie Beate Kromer-Piek und Joachim Piek vom Architekturbüro Kromer-Piek, die an der Planung und Entstehung des neuen Areals für Kinder maßgeblich beteiligt waren bei der Übergabe dabei. Die feierliche Einweihung des Waldorfkindergartens ist nach dem vollständigen Bezug und Eingewöhnen der Kindergartengemeinschaft im Dezember mit einem Fest geplant.
Oberbürgermeister Jörg Lutz
„Regional, nachhaltig und viel Raum für Kinder“ – das waren von Beginn an unsere Anforderungen für den Neubau des Waldorfkindergartens im Grütt. Wir verbinden mit diesem Bauprojekt einen Ausbau der Kinderbetreuungsplätze und einen Bau mit Blick auf Nachhaltigkeit, Ressourcen und Regionalität. Mit dem Neubau des Kindergartens und der damit verbundenen Erweiterung können wir das Betreuungsangebot in Lörrach unter Beibehaltung der Trägervielfalt weiter ausbauen. Mit dieser Vielfalt der pädagogischen Konzepte bieten wir allen Eltern ein passgenaues Angebot für ihr Kind.
Der Neubau wurde in einer besonders herausfordernden Zeit realisiert: Während der Pandemie und dem Angriffskrieg in der Ukraine mit der damit einhergehenden stark gestiegenen Inflation und der Explosion der Baupreise im Besonderen konnte der Kostenrahmen mit einer geringen Anpassung eingehalten werden.“
Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić
„Wir haben mit der Nutzung von heimischen Bauholz ein Zeichen gesetzt, diesen klimafreundlichen und nachhaltigen Baustoff ohne lange Transportwege, die wiederum CO2 produzieren, sinnvoll vor Ort einzusetzen. Der nachwachsende Rohstoff Holz ist das zentrale Baumaterial für den eingeschossigen Kindergartenbau. Im Rahmen dieses Pilotprojektes haben wir erstmals Holz aus dem Lörracher Stadtwald verwendet und wichtige Erfahrungen für zukünftige Projekte gesammelt, besonders mit Blick auf die Entwicklung unseres Leuchtturmprojekts Lauffenmühle – next innovation des bundesweit ersten nachhaltigen Gewerbegebiets. Wir wissen auch, dass unserer Streben nach Klimafreundlichkeit, Nachhaltigkeit und CO2-Reduzierung auf den Transportwegen durch die Verwendung von heimischem Holzes im Rahmen dieses Bauvorhabens zu keiner maßgeblichen Kostensteigerung geführt hat.“
Sommerfokus Baufertigstellung Waldorfkindergarten
Daten und Fakten
- Beschlussfassung Gemeinderat im März 2021
- Bauantrag im April 2021
- Beginn Abbrucharbeiten im Juni 2021
- Spatenstich am 30. August 2021
- Beginn Rohbauarbeiten im September 2021
- Richtfest September 2022
- Baufertigstellung und Inbetriebnahme im Frühjahr 2023
- Übergabe an den Träger Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik“ im Juli 2023
- Kostenberechnung 4,25 Millionen Euro, erhöht auf 4,7 Millionen Euro
- Fördermittel aus dem Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung“ 2020-2021: Zuschuss in Höhe von insgesamt 219.670 Euro
- Bundesförderung Corona-gerechte stationäre raumlufttechnische Anlagen: Zuschuss in Höhe von insgesamt 184.000 Euro
- zusätzliches Angebot einer Krippengruppe für unter Dreijährige im Ganztagsbetrieb
- zwei Kindergartengruppen, eine davon künftig neu mit 20 Kindern als Ganztagsgruppe
- Insgesamt Betreuungsangebot für 10 Kinder unter drei Jahren und 45 Kinder über drei Jahren
- Aufgrund der bisherigen räumlichen Gegebenheiten im alten Gebäude im Grütt wie auch am Interimsstandort in der Neumattschule konnten die Gruppen nicht voll belegt werden. Diese Begrenzung entfällt nun durch den Umzug in das neue Kita-Gebäude.
- Architekturbüro Kromer-Piek, Grenzach-Wyhlen
- Projektleitung Susanne Kirchmeier, Fachbereich Hochbau
- Der Neubau umfasst das Kindergartengebäude mit einem Außengelände im Landschaftspark Grütt. Der Kindergarten ist eingeschossig und bietet eine Nutzfläche von 800 Quadratmetern Nutzfläche.
- Pädagogisch konzeptionell wurden im Außenbereich bewusst ein Wechsel zwischen offenen, freien Flächen und und Rückzugsmöglichkeiten zwischen Sträuchern für die Kinder geschaffen.
- Das Gebäude wurde als allgemeiner Kindergarten konzipiert und ist sehr gut mit der Waldorfpädagogik vereinbar.
- Die sich aus dem pädagogischen Konzept ergebenden Anforderungen an das Gebäude wurden im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und städtischen Standards berücksichtigt, so kann das Gebäude gegebenenfalls von einem anderen Kita-Träger genutzt werden können.
- Das Konzept des Neubaus ist klar gegliedert in drei Funktionsbereiche: Gruppen-, Mehrzweck- und Personalbereich. Über einen großen Spielflur gelangen die Kinder in ihre hellen Gruppenräume, die zur Südseite orientiert sind. Die dazugehörigen Sanitärräume sind in die Gruppenräume eingeschoben. Durch Vor- und Rücksprünge dieser Raumboxen entstehen Garderobennischen, die die Länge des Spielflures unterbrechen und gliedern. Der Krippengruppenraum befindet sich am Ende des Spielflures in einem geschützten eigenen Bereich mit angegliedertem Sanitär – und Schlafraum, dem auch ein eigener Außenspielbereich zugeordnet ist. Den Gruppenräumen vorgelagert bietet eine überdachte Terrasse einen regengeschützten Außenspielbereich und schützt die Räume auch vor Überhitzung. Auf der Gebäudenordseite liegt ein großer, zum Spielflur hin verglaster Mehrzweckraum, der mit einer mobilen Trennwand in Bewegungs- und Essraum unterteilt ist. Daran schließt sich eine Frischkostküche an, in der gesundes Essen täglich frisch für die Kinder zubereitet wird. Etwas geschützt gegenüber den Gruppenräumen befinden sich der Schlafraum der über dreijährigen Kinder und ein Besprechungsraum. Der Personalbereich ist über einen weiteren Flur räumlich getrennt organisiert, mit notwendigen Funktionsräumen und einem großen hellen Personalraum am Ende des Flures, in dem Erzieherinnen und Erzieher ungestört eine Pause machen können.
- Der Neubau fügt sich mit klarer freundlicher Architektursprache, seiner Holzfassade und dem sanft gewellten Außenspielbereich wie selbstverständlich in den Landschaftspark Grütt ein.
- Die Wärmeversorgung der Einrichtung erfolgt über eine Grundwasser-Wärmepumpe mit Erdsonden. Die hochaktuelle Versorgungstechnik bietet zudem die Möglichkeit einer passiven Kühlung (ohne Einschalten der Wärmepumpe selbst) über die Fußbodenheizung. Damit hat man eine sehr kostengünstige Möglichkeit einer Überhitzung des Gebäudes, die aufgrund des Klimawandels immer häufiger droht, entgegen zu wirken.
Weitere Informationen zum Neubau des Waldorfkindergartens finden Sie auf der Projektseite