Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić
„Das Klima beeinflusst alle Komponenten des Wasserkreislaufs und zudem sind die Verfügbarkeit von Wasser wie auch die Nutzung ein zentraler klimarelevanter Faktor. Es ist die verantwortungsvolle Aufgabe der Kommunen, die Wasserversorgung sicher zu stellen, denn Trinkwasser ist ein Naturprodukt, ein wichtiges Grundnahrungsmittel und für die Stadtgesellschaft existentiell. Aus den Grütt Brunnen und den Wilden Brunnen in Lörrach gewinnen wir hochwertiges Trinkwasser, was unter höchsten Qualitätsstandards aufbereitet wird und in der Stadt vielfach notwendige Verwendung findet. Wasser ist unsere lebensnotwendige Ressource und gewinnt immer mehr an Bedeutung in der Zeit des Klimawandels. Ob als genutztes, natürliches und auch gewaltiges Wasser, eine verantwortungsvolle Stadtplanung beschäftigt sich intensiv mit dem Element Wasser. Die Verfügbarkeit von Wasser für die vielfältigen Nutzungen und auch dem Zugang zu natürlichen Gewässern gewinnt für die klimaangepasste Stadtgestaltung immer mehr an Bedeutung.“
Daten und Fakten zum Lörracher Wasser
- im 19. Jahrhundert: Wasserversorgung durch Quellleitungen
- anschließend Wasserversorgung mit dem heutigen "alten Wasserwerk" beim Parkschwimmbad (vermietet an SAK)
- Anfang 1950er Jahre: Gründung eines Eigenbetriebes für die Wasserversorgung
- 1966: Firmierung der "Stadtwerke Lörrach"
- 1982: Bau des neuen Wasserwerks im Grütt
- 1983: Inbetriebnahme des neuen Wasserwerks im Grütt
- 1995: Betriebsführung durch Badische Gas (Umbenennung in Badenova, später in badenovaNetze)
- 1997: Schwimmbäder werden in den Eigenbetrieb Stadtwerke integriert
- 2003: technische Betriebsführung Schwimmbäder ebenfalls durch Badenova
- 2005: ÖPNV und Parkhäuser werden in den Eigenbetrieb Stadtwerke integriert
- 2006: Burghof und Mitunternehmerschaft Badenova werden in den Eigenbetrieb Stadtwerke integriert
- 2010: technische Betriebsführung historische Quellleitungen ebenfalls durch badenovaNetze
- alle Anlagen der Trinkwasserversorgung sind Eigentum der Stadtwerke, dazu zählen ein Wasserwerk, elf Hochbehälter, sieben Tiefbrunnen, Grundstücke und 367 Kilometer Leitungsnetz
- Vertragspartner beim Wasserbezug sind der Kunde und die Stadtwerke
- 9.483 Haushalte und Unternehmen in Lörrach mit Wasseranschluss
- Rund 2,8 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr 2022 wurden an die Kunden geliefert (verkaufte Mengen)
- täglich 7.671 Kubikmeter Wasser Kunden geliefert/verkauft, maximal 11.627 Kubikmeter (2022)
- Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten aller Wasseranlagen zusammen = circa 62 Millionen Euro
- Jahresumsatz Wasser - circa 6 Millionen Euro (Wirtschaftsplan 2023)
- Investitionen Ansatz 2023: 2,41 Millionen Euro, davon Rohrnetz 1,24 Millionen Euro, Anlagen 0,95 Millionen Euro, Zähler 55.000 Euro (Großwasserzähler) und Hausanschlüsse 165.000 Euro
- bis 2040 ist genügend Wasser vorhanden
- der Grundwasserspiegel verändert sich nur jahreszeitlich verstärkt, bleibt aber insgesamt konstantem Niveau
- Lörrach wird im Jahr 2040 geschätzt 55.000 Einwohner haben
- jährliche Wasserförderung ist bis 4,2 Millionen Kubikmeter möglich gemäß wasserrechtlicher Genehmigung
- Speichervolumen reicht bei kompletten Stromausfall für maximal vier Tage (abhängig von Behälterfüllstand und Abnahmesituation; Annahme maximal die Hälfte des normalen Tagesbedarfs an Trinkwasser von den Verbrauchern wird benötigt)
- Erneuerungsrate Trinkwassernetz sollte erhöht werden von bisher durchschnittlich 0,45 Prozent auf circa 1,2 Prozent jährlich, bezogen auf die Netzlänge
- Energieverbrauch sinkt ständig aufgrund aktivem Energiemanagement. Stadtwerke und badenovaNetze sind jeweils zertifiziert nach DIN ISO 50001. Beispiel: Neue Pumpen benötigen weniger Strom.
Lörrach fördert Trinkwasser über zwei Fassungsgebiete, den Landschaftspark Grütt und das Gewann Wilde Brunnen, circa vier Kilometer entfernt zwischen Hauingen und Steinen. Der Grundwasserleiter im Grüttpark ist bis zu 20 Meter tief. Tiefer darunter befinden sich wasserundurchlässige Bodenschichten. Die Entnahme des Grundwassers aus dem Grundwasserstrom des Wiesentals erfolgt aus etwa 18 Metern Tiefe durch elektrische Unterwasserkreiselpumpen. Es stehen sieben Tiefbrunnen mit einer maximalen Förderleistung von 310 l/s zur Verfügung. Das Rohwasser aus den beiden Gewinnungsgebieten fließt ins Wasserwerk Grütt und wird dort im Rohwasserturm (15 Meter hoch, 110 Kubikmeter Inhalt) gemischt. Das Trinkwasser wird zunächst zu drei Vorlagebehältern gefördert, von wo es weiter in die rund um Lörrach stehenden elf Hochbehälter mit einem Fassungsvolumen von 21.000 Kubikmetern gefördert und zur Verfügung gestellt wird.
Der kleinste Hochbehälter steht in Hauingen auf dem Rechberg (60 Kubikmetern) und der größte, die Kaverne Schädelberg (10.000 Kubikmeter Inhalt), versorgt die gesamte Kernstadt von Lörrach (30.000 Einwohner) mit Trinkwasser.
- Kaverne Schädelberg (Lörrach) Volumen 10.000 m³
- Hochbehälter Buttenberg (Lörrach) Volumen 1.200 m³
- Hochbehälter Salzert (Lörrach) Volumen 1.000 m³
- Hochbehälter Sonnenbad (Lörrach) Volumen 1.000 m³
- Hochbehälter Muggengarten (Lörrach) Volumen 250 m³
- Hochbehälter Lucke (Lörrach) Volumen 150 m³
- Hochbehälter Lindenplatz (Lörrach) Volumen 73 m³
- Hochbehälter Rebacker (Hauingen) Volumen 1.200 m³
- Hochbehälter Rechberg (Hauingen) Volumen 60 m³
- Hochbehälter Lingert (Haagen) Volumen 500 m3
- Hochbehälter Schäftel (Brombach) Volumen 2.000 m³
- Hochbehälter Gäbele (Brombach) Volumen 500 m³
Alle Trinkwasseranlagen sind durch Objektschutz mit Alarmmeldesystemen, Sicherheitstüren und weiteren Sicherungsmaßnahmen ausgestattet. Permanente Messungen auf verschiedene Indikationsparameter helfen mögliche Verunreinigungen im Trinkwasser unmittelbar zu festzustellen und bei Gefahr Maßnahmen, bis hin zur Abschaltung der Versorgung, einzuleiten.
- 9.483 Haushalte und Unternehmen in Lörrach werden über den Wasseranschluss mit Wasser versorgt
- durchschnittlich 7.671 Kubikmeter Wasser werden insgesamt täglich geliefert, maximal 11.627 Kubikmeter (2022)
- Das Trinkwasser wird neben dem Verzehr (Essen und Trinken) auch für Körperpflege, Toiletten Spülung, Wäschewaschen oder auch Putzen/Reinigen verwendet. Der überwiegende Anteil des im Haushalt genutzten Trinkwassers wird für Reinigung, Körperpflege und Toilettenspülung (87 Prozent) verwendet. Nur geringe Anteile (vier Prozent) werden tatsächlich zum Trinken und für die Lebensmittelzubereitung genutzt.
- Laut Wasserstatistik 2022 wurden von den rund 2,8 Millionen Kubikmetern Trinkwasser beispielsweise 2,3 Millionen Kubikmeter von Haushalten abgenommen, 177.000 Kubikmeter von Großabnehmern aus Industrie, medizinischen und pflegerischen Einrichtungen, rund 105.000 Kubikmeter von städtischen Einrichtungen, 14.000 Kubikmeter für den städtischen Bäderbetrieb. Für die Versorgung und den Betrieb des gesamtstädtischen Wassernetzes, des Wasserwerks, der öffentlichen Brunnen und der Wasserversorgung der Feuerwehren wurden 70.000 Kubikmeter Wasser geliefert. Die Abgabe von Löschwasser an die Stadt ist hierbei unentgeltlich und hängt von den Schadensereignissen ab. Die Wasserstatistik wird unter anderem für die Wassergebührenkalkulation verwendet und ist öffentlich in aggregierten Positionen zugänglich.
Die Wiese gilt als Gewässer 1. Ordnung, hier liegt die Zuständigkeit beim Land Baden-Württemberg. Die baulichen Maßnahmen wie die Sitzstufen und Stege für den Wiesenstrand und die Rossschwämme werden von der Stadt Lörrach betreut.
- Die Weise speist sich im Lörracher Stadtgebiet aus verschiedenen Bächen in den Ortsteilen: Steinenbach, Hauingen
- Heilisau, Hauingen
- Soormattbach, Hauingen
- Schwarzgraben, Haagen
- Stammbachgraben, Tumringen
- Hornbach, Tüllingen
- Münchhäuslegraben, Brombach
- Tannengraben, Löhrgraben, Brombach
- Grüttbach, Lörrach
- Gewerbekanal Haagen
- Gewerbekanal Lörrach
- Lörracher Teich Brombach (Grüttbach Speißung)
Der Entenbadweiher südlich des Zentralklinikum-Neubaus befindet sich in Privatbesitz, wie auch ein Großteil des Stettener Krottenweihers.
Lediglich der kleine, aus Sicherheitsgründen eingezäunte Teich beim Neubaugebiet Belist, liegt auf städtischem Gelände.