Die Stadt Lörrach hat im Herbst 2022 die fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppe „Grün und Blau in der Stadt“ gegründet. Mit der Arbeitsgruppe will die Stadt den zukünftigen Herausforderungen im Bereich der Klimaanpassung wirksam begegnen. Ziel der AG ist es, die zahlreichen Vorgaben, Aufgaben, Maßnahmen und Planungen auf die Themen „Grün und Blau“ zu bündeln und zu strukturieren. Zudem sollen neben weiteren zum Beispiel in der Planung zu berücksichtigende Grundsätze erarbeitet, sowie entsprechenden Maßnahmen vorbereitet und umgesetzt werden. Wichtig ist dabei nicht nur an die Umgestaltung zu denken, sondern bereits heute bei allen anstehenden Planungen dem Thema Klimaanpassung eine höhere Bedeutung zukommen zu lassen.
Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić:
„Stadtgrün erhöht die Lebensqualität im urbanen Siedlungsraum, es ist ein wichtiger Standortfaktor und unsere kommunale Handhabe, dem Klimawandel zukunftsweisend zu begegnen und auch gegen zu wirken. Grün in der Stadt ist die Lebensqualität der Zukunft, es zu bewahren und auszubauen in der Zeit des Klimawandels ist eine unserer wichtigen Aufgaben. Das Handlungsfeld ist vielfältig, wir als Kommune sind in unserer Planung und Gestaltung gefordert, aber auch jede und jeder Einzelne kann im Kleinen wie auch im Großen einen Beitrag leisten. Im Grunde müssen wir uns bei jedem Projekt fragen, inwieweit wir dabei stadtklimatisch etwas verbessern können.“
Daten und Fakten zum Stadtgrün
Davon unabhängig hat sich das Gießmanagement ausgeweitet und müsste personell und materiell noch weiter verstärkt werden.
Auch die Pflege hat sich verändert: Wiesen und Grünflächen innerhalb der Stadt werden nicht mehr so häufig gemäht. Dadurch können sich artenreiche Flächen entwickeln, die allerdings – gerade bei Trockenheitsphasen – nicht für jeden gut aussehen. Aber gerade das „Stehenlassen“ macht eine Samenbildung erst möglich und stellt dadurch unter anderem ein Nahrungsangebot für Vögel dar. Natürlich gibt es Samenmischungen, die gleich eine große Blütenpracht hervorbringen. Doch leider sind es meist einjährige Pflanzen, die für diese Blütenpracht sorgen und im zweiten Jahr geht die Pracht schon zurück. Wir versuchen, wo immer möglich, einen anderen Weg zu gehen und setzen zunehmend auf mehrjährige Arten. Diese Flächen brauchen zwar länger bis sie sich entwickelt haben, haben dann aber in der Regel einen höheren ökologischen Wert. Die Stadt verfolgt diese Entwicklung aufmerksam und erkennt bereits Fortschritte, wie zum Beispiel bei der Wiese am Rathaus.
- Grüttpark: circa 520.000 Quadratmeter, davon circa 5000 Quadratmeter Rosengarten, circa 3500 Quadratmeter Staudenbeete, circa 12.000 Quadratmeter Spielplätze (drei), Grüttsee
- Rosenfelspark: circa 25.000 Quadratmeter, davon circa 150 Quadratmeter Urban Gardening, circa 1000 Quadratmeter Tiergehege, circa 600 Quadratmeter Spielplätze (zwei Stück), circa 140 Quadratmeter Calisthenic-Anlage, circa 500 Quadratmeter Staudenbeete.
- Aichelepark: circa 15.000 Quadratmeter, davon circa 200 Quadratmeter Staudenbeete
- Park in Brombach bei der Ortsverwaltung: circa 2000 Quadratmeter mit hauptsächlich altem Baumbestand.
- Kleiner Park beim Busbahnhof: circa 2800 Quadratmeter, davon circa 250 Quadratmeter Spielplatz
Grünflächen nehmen Wasser auf, da sie nicht versiegelt sind und stellen je nach Art der Bepflanzung eine geringere bis größere Bedeutung für das Mikroklima dar. Wir selber spüren ja, wenn wir unter Bäumen oder Parkanlagen laufen, dass es dort kühler ist. Diese unversiegelten Flächen haben spielen auch eine wichtige Rolle für das Starkregenmanagement.
Ausgleichsflächen müssen im Rahmen eines Baugebietes angelegt werden, wenn ein Eingriff in die Natur erfolgt. Die Bewertung des Eingriffes und des Ausgleiches erfolgt in Baden-Württemberg in der Regel nach der Ökokontoverordnung.
Deshalb ist es auch hier in der Planung wichtig, zukünftig Niederschlagswasser zum Beispiel bei Straßenplanung den Grünflächen zuzuführen. Dies wurde auch bei der Planung der Palmstraße berücksichtigt: Hier soll durch die Neigung des Straßen- und Fußwegebereichs, das Regenwasser direkt den Bäumen zugeführt werden.