Wohnraumoffensive 2025
Um den mittelfristigen Bedarf des vom statistischen Landesamts Baden-Württemberg prognostizierten Bevölkerungswachstums in den nächsten 10 Jahren decken zu können, bedarf es einer Steigerung der Baufertigstellungen um deutlich über 50 Prozent auf etwa 250 Wohneinheiten pro Jahr. Bis 2025 sollen etwa 2.500 neue Wohneinheiten entstehen.
Auch 2020 konnte in diesem Vorhaben zügig vorangeschritten werden. Im Rahmen der Wohnraumoffensive konnten seit dem Jahr 2015 1250 Wohneinheiten und somit die Hälfte der Zielvorgabe von 2.500 genehmigt werden. Grundlage hierfür war in vielen Fällen die Bereitstellung von Planungsrecht mittels der Erarbeitung eines Bebauungsplanes. Auch 2020 konnte in diesem Vorhaben zügig vorangeschritten werden.
Der aktuelle Planungsstand der wesentlichen Projekte der Wohnraumoffensive:
Fünf weitere Grundstücke rund um den "Anger" mit einer Fläche von insgesamt rund 6.000 Quadratmetern, die laut Gemeinderatsbeschluss mit mindestens 80 Wohneinheiten zu preisgedämpften Mieten bebaut werden müssen, wurden in einer EU-weiten Ausschreibung ab April 2019 zum Verkauf angeboten. In einem ersten Verfahrensschritt konnten sich potentielle Investoren um die Teilnahme bewerben. In einem zweiten Verfahrensschritt konnten die ausgewählten Teilnehmer ihre Konzepte einreichen. Etliche Bauanträge wurden bereits genehmigt und einige Wohneinheiten bereits bezogen.
Auf der derzeit noch landwirtschaftlich genutzten Fläche soll entsprechend der im Flächennutzungsplan dargestellten Wohnbaufläche zukünftig ein lebendiges Quartier heranwachsen, das von einem guten Miteinander und einer harmonischen Einbindung in die bestehende Nachbarschaft geprägt ist. Mit Blick auf das Wohnen sollen dort unterschiedliche Wohnungsangebote entstehen, die eine Vielfalt in der Bewohnerschaft für Jung und Alt ermöglicht.
Getreu dem Motto „Lörrach gestalten. Gemeinsam.“ wurde und wird die Bürgerschaft in die Prozesse der Stadtentwicklung und Stadtplanung in Lörrach eingebunden. Für das Plangebiet „Bühl III“ wird daher das Vier-Phasen-Modell angewendet, das als Partizipationskonzept einen verlässlichen Beteiligungsrahmen für Politik, Verwaltung und Bürgerschaft schafft. Unmittelbar angrenzende Anwohnende sowie Eigentümerinnen und Eigentümer von Flächen im Plangebiet, die von den neuen Entwicklungen besonders betroffen werden sein, wurden vor diesem Hintergrund zu einem Gespräch mit der Verwaltung und dem externen Moderationsbüro Suedlicht aus Freiburg eingeladen. Etwa 50 bis 60 geladene Interessierte nahmen an der Veranstaltung teil, um Lörrach gemeinsam zu gestalten. Darüber hinaus fand ein öffentlicher Bürgerdialog statt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger konnten sich hier über den Planungsstand informieren und Hinweise und Anregungen für das Wettbewerbsverfahren formulieren. Als Gesprächspartner standen Vertreterinnen und Vertreter des Moderationsbüros, der Wettbewerbsbetreuung sowie der Stadtverwaltung zur Verfügung.
Nach Beendigung des städtebaulichen Realisierungswettbewerbs steht der Siegerentwurf fest, welcher von der Arbeitsgemeinschaft Maier Neuberger Architekten zusammen mit Mahl.Gebhard.Konzepte, beide aus München, stammt. Dieser überzeugte insbesondere durch den Versuch, Körnung und Maßstäblichkeit des vorhandenen Baugebiets aufzunehmen und in neuer Qualität fortzuführen.
Im Nachgang zum städtebaulichen Wettbewerb wurden Vergabegespräche durchgeführt. Die Verwaltung hat auf Grundlage des Vergabeversprechens den Erstplatzierten mit der Bearbeitung des städtebaulichen Entwurfs und der Erarbeitung des Bebauungsplans beauftragt.
Unter Anregungen des Preisgerichts soll im nächsten Schritt auf Basis des Siegerentwurfs mit der Erstellung eines vertiefenden städtebaulichen Entwurfes begonnen werden. Inhalt dieses vertiefenden Entwurfs ist die Bearbeitung der nächsten Maßstabebene, wobei es um die konkrete Ausgestaltung der städtebaulichen, freiräumlichen und verkehrlichen Strukturen des Wettbewerbsentwurfs geht. Darüber hinaus wurden weitere Gutachten für das Bebauungsplanverfahren ausgelöst.
Weitere Informationen finden Sie auf der Projektseite
Zum Projekt „Nördlich Engelplatz“ wurde im Juli 2020 in den Gremien über die Ergebnisse der Überarbeitung der städtebaulichen Entwürfe berichtet. Die Überarbeitung erfolgte im Anschluss an den zuvor durchgeführten Wettbewerb auf Grundlage der Juryempfehlung und wurde vom Gestaltungsbeirat der Stadt Lörrach begleitet. Die Empfehlung sah vor, den Siegerentwurf des Büros BächleMeid, Konstanz, insbesondere am Engelplatz nach zu verdichten.
Für das Frühjahr 2021 ist der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Nördlich Engelplatz“ vorgesehen und die Durchführung der frühzeitigen Beteiligungsverfahren. Aktuell laufen Vertragsverhandlungen zwischen den Stadtwerken und der Firma Vuković zu öffentlichen Stellplätzen in der Quartierstiefgarage. Darüber hinaus wurden beziehungsweise werden eine Verkehrs- und schalltechnische Untersuchung, eine Schattenstudie, eine Bodenuntersuchung und ein Umweltbeitrag in Auftrag gegeben sowie eine vertiefende Stellungnahme zur Archäologie angefragt.
Parallel zum Hochbau schreitet die Umgestaltung des öffentlichen Raums im Umfeld des „LÖ“ voran. Der Bahnhofsplatz wird mit verschiedenen Maßnahmen modernisiert und entsprechend der Erkenntnisse aus dem IBA-Workshop „Wir machen Platz“ in seiner Aufenthaltsqualität gesteigert. Die Orientierung und die Übergänge zu den angrenzenden Räumen wird hierzu optimiert und auch die aktuell laufende Sanierung des Bahnhofs und der Rathaustiefgarage schreitet voran, um mit der neuen Tiefgarage des „LÖ“ zur geplanten Eröffnung einen Tiefgaragenverbund bilden zu können.