Der Regenwasserkanal Steghalden sammelt einen Großteil des Niederschlags vom nördlichen Tüllinger Hang und leitet diesen in die Wiese ab. Bei ergiebigen Regenereignissen ist der Auslauf jedoch überlastet – das Wasser staut sich im Kanal an und fließt über den Schachtdeckel auf den darunterliegenden Rad- und Fußweg.
Zur Verbesserung der Situation werden zum einen zwei Abschnitte des Kanals aufdimensioniert – statt bisher 40 Zentimeter Durchmesser werden diese auf 70 Zentimeter vergrößert. Zum anderen wird der Regenwasserauslauf an der Wiese umgestaltet und eine befestigte Mulde gebaut, sodass auch bei intensiveren Niederschlägen ein gefahrloser Abfluss sichergestellt ist.
Vorgehen
Für die Aufdimensionierung wird die Kanalleitung freigelegt und Bodenaushub fällt an. Anstatt übliche Verfüllbaustoffe, wie etwa Sand oder Kies, für den Unterbau der Rohre und die Verfüllung des Grabens zu verwenden, setzt die Stadt Lörrach auf eine alternative Vorgehensweise. Der angefallene Erdaushub wird mit einem sogenannten Flüssigbodenverfahren in einen zeitweise fließfähigen, selbstverdichtenden Verfüllbaustoff umgewandelt. Dieses Material wird, ohne verdichtet werden zu müssen, benutzt und gleicht nach dem Einbau der angrenzenden bestehenden Bodenstruktur. Dieses Verfahren trägt im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu einem ressourcenschonenden Materialeinsatz bei und reduziert damit CO2 sowie die Entsorgungskosten des Aushubmaterials.
Technische Daten
Die ursprüngliche Struktur umfasst einen Regenwasserkanal mit circa 16 Metern Gesamtlänge und Absturzbauwerk. Das Absturzbauwerk ist ein schachtförmiges Bauwerk, das zur Überwindung einer Höhendifferenz im Regenwasserkanal dient. Der Regenwasserkanal hatte eine Nennweite DN 600, was einem Durchmesser von 60 Zentimetern entspricht. Neu misst der Regenwasserkanal circa 30 Meter mit DN 700, also grob 70 Zentimeter Durchmesser.