Neuberechnung der Sanierungsvarianten für die Grundschule Tumringen
„Der Erhalt von Bestandsgebäuden ist ressourcen- und klimaschonender als ein Neubau. Mit Blick auf die städtischen Klimaziele ist eine energetische Ertüchtigung des Gebäudes aber dringend notwendig.“, erklärt Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić. „Die empfohlene zweite Variante erfüllt diese Anforderungen und erhält zudem die historische Bausubstanz des alten Gebäudes.“
Die erste Variante bildet eine Instandsetzung der Schule nur mit den notwendigsten Maßnahmen dar. Diese sieht kleinere Umbaubauten und brandschutztechnische Ertüchtigung vor, verzichtet aber auf Maßnahmen zur Barrierefreiheit und eine energetische Ertüchtigung des Gebäudes.
Der ermittelte Kostenrahmen ergibt Gesamtkosten von 3,5 Millionen Euro brutto, inklusive der Nebenkosten von 35 Prozent. Die Kosten für ein Ausweichquartier sind nicht berücksichtigt.
Bis zur geplanten Fertigstellung voraussichtlich Ende 2027, können sich bei einer Annahme von 7 Prozent Baupreissteigerung pro Jahr, die Kosten in 4,5 Jahre bis zu 4,7 Mio. Euro entwickeln. Die Planung hat mit dem Kostenrahmen eine 40 prozentige Kostensicherheit erreicht
Das bestehende Schulgebäude verbraucht sehr viel Energie. Mit Blick auf die Klimakrise und die aktuelle Energieknappheit, wurden energetische Maßnahmen für die Schule im Zuge der anstehenden Modernisierung untersucht und die Ergebnisse als Variante 2 ergänzt. Das Ziel der zusätzlichen, energetischen Modernisierung ist die Ertüchtigung der Außenhülle. Als wesentliche Maßnahmen werden hierfür ein Austausch der Fenster, eine Dämmung der Kellergeschossdecke und eine stärkere Dachdämmung vorgesehen. Der Kostenrahmen ergibt für die energetische Modernisierung Gesamtkosten von etwa 4,3 Millionen Euro brutto, inklusive der Nebenkosten und ohne die Kosten für ein Ausweichquartier. Auch hier können sich – analog zu den Vorgaben bei der Variante 1 - die Gesamtkosten bis zu 5,9 Millionen entwickeln.
Als dritte Variante wurde eine Alternative untersucht, welche die Aspekte der vollständigen Barrierefreiheit, Inklusion und einer neuen Ausstattung berücksichtigt. Diese Variante beinhaltet den Neubau der Grundschule in einer Holzbauweise. Der Kostenrahmen hierfür basiert auf aktuellen Kostenkennwerten vom 1. Quartal 2023. Die Gesamtkosten würden rund 9,5 Millionen Euro brutto inklusive Abbruchkosten für das Bestandsgebäude und Nebenkosten betragen. Die Kosten für ein Ausweichquartier sind hier ebenfalls nicht enthalten.
Auch hier können sich – analog zu den Vorgaben der anderen beiden Varianten - die Gesamtkosten auf bis zu 12,5 Millionen steigen.
Die drei Varianten zur Modernisierung bzw. Erneuerung des Schulgebäudes wurden Ende Juli der Schulleitung und Elternvertretung der Grundschule Tumringen in einem gemeinsamen Termin vorgestellt und die Vor- und Nachteile diskutiert. Die Schulgemeinschaft hat sich hierbei für einen Neubau ausgesprochen. Ein wesentlicher Vorteil wird in der Schaffung einer zukunftsorientierten Lernumgebung und einer vollumfänglichen Barrierefreiheit gesehen.
Aufgrund der vergleichsweisen hohen Baukosten empfiehlt die Stadtverwaltung die Variante 2 weiterzuverfolgen. Im gesamten Stadtgebiet stehen in den kommenden Jahren viele Schulbau- und Kindergartenbaumaßnahmen an, was aufgrund der angespannten Haushaltslage eine sorgfältige Verteilung der finanziellen Mittel erforderlich macht. Zudem wird mit der Variante 2 und dem Erhalt des vorhandenen Schulgebäudes graue Energie eingespart, was erheblich ressourcenschonender ist. Hierbei ist darauf zu achten, dass im Zuge der energetischen Maßnahmen die Fassadengestaltung erhalten bleibt und so mit den umliegenden historischen Gebäuden zur Wahrung des Ortsbildes beiträgt.
„Wir bauen zwar keinen Neubau, aber dennoch solide und robust und führen so ein wunderschönes, altes und ortsbildprägendes Gebäude in Tumringen in eine neue und gute Zukunft“, erklärt Monika Neuhöfer-Avdić.
Als Ausweichquartier während der Bau- beziehungsweise Sanierungszeit bietet sich die Neumattschule nach dem Auszug der Fridolinschule an, die dort vorübergehend untergebracht ist. Als Alternative hierzu ist der Bau einer Containerschule als Interimslösung auf dem Nachbargrundstück der Grundschule Tumringen möglich. Beide Möglichkeiten werden im weiteren Verlauf näher geprüft und deren erforderliche Kosten ermittelt.