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Ein Stapel Zeitungen und ein Tablet

Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke in Lörrach eindämmen – Bevölkerung um Mithilfe gebeten


In Südbaden wird es wärmer. Damit wird sie auch attraktiv als Lebensraum für Arten, die sonst nur in anderen Gefilden zuhause sind. In Lörrach wurde die ursprünglich tropische Asiatische Tigermücke 2017 mit einer vermehrungsfähigen Population festgestellt. „Besonders nach dem diesjährigen regnerischen Frühling sind viele Mücken zu erwarten. Zwar ist eine Verbreitung von Krankheiten durch die Asiatische Tigermücke unwahrscheinlich, weil sie dazu zuerst eine infizierte Person stechen und so den Erreger aufnehmen müsste. Aber um das Gefahrenpotenzial zu minimieren, möchte die Stadt Lörrach gemeinsam mit der Bürgerschaft den Bestand der kleinen Plagegeister so gering wie möglich halten,“ so Oberbürgermeister Jörg Lutz.

Das geht am besten, bevor die Mückenlarven zwischen Mai und September flügge werden und sich wiederum exponentiell vermehren. Als Brutstätte nutzt die Tigermücke kleinste Wasseransammlungen in natürlichen und künstlichen Behältern. Diese reichen von Regentonnen, Blumenvasen und Blumentopfuntersetzer über Vogeltränken und verstopfte Dachrinnen.

Jeder Blumentopf hilft: Bevölkerung um Mithilfe gebeten

Als am effektivsten hat sich die gezielte Bekämpfung vor Ort erwiesen. Jede Lörracherin und jeder Lörracher kann zuhause mithelfen, die aggressiven Stechmücken in Schach zu halten: Um mögliche Brutstätten zu vermeiden, sollten unnötige Wasserbehältnisse entfernt, Regentonnen entweder komplett abgedichtet oder einmal pro Woche restlos geleert werden. Ungenutzte Behälter wie zum Beispiel Gießkannen sollten auf dem Kopf gestellt werden, damit sich kein Regenwasser ansammeln kann. Alternativ können Brutgewässer wöchentlich mit speziellen Tabletten behandelt werden, die gezielt Stechmückenlarven abtöten. Diese Tabletten sind weder für Menschen noch Pflanzen oder andere Tierarten schädlich. Erhältlich sind sie im Baumarkt oder kostenlos bei der städtischen Tigermücken-Beauftragten.

Für Rat und Hilfe zum Thema Tigermücke steht die Beauftragte der Stadt Lörrach, Regina Steiger, zur Verfügung. Unter der E-Mailadresse ordnung(at)loerrach.de können so Fotos von Exemplaren zur Bestimmung eingereicht werden, um zu klären, ob es sich tatsächlich um eine Asiatische Tigermücke handelt. Zudem können Tipps zur Prävention im eigenen Garten oder Balkon angefragt werden. Und auch Hinweise auf unbemerkte längerfristige Wasseransammlungen auf dem Stadtgebiet können dort gemeldet werden. Außerdem gibt die Webseite der Stadt Lörrach unter www.loerrach.de/tigermuecke Auskunft.

Wie erkennt man die Tigermücke?

Die Tigermücke hat eine auffällige schwarz-silberweiße Färbung. Sie ist 0,5 bis 1 Zentimeter groß, also kleiner als ein Centstück. Anhand ihrer sehr kleinen Größe und ihrer kontrastreichen Zeichnung lässt sie sich gut von der einheimischen Ringelschnake unterscheiden – diese ist braun gestreift. Während übrige Mücken vor allem in der Dämmerung oder nachts stechen, ist die Tigermücke auch tagsüber sehr aggressiv.

Präventionsmaßnahmen der Verwaltung

Zur Unterstützung hat die Verwaltung die Firma Icybac beauftragt, vor Ort einzuschreiten: Ab Mai werden etwa 50 Eiablagefallen aufgebaut, die regelmäßig auf Befall geprüft werden. Zusätzlich zum Monitoring startet Ende Mai / Anfang Juni die Haus-zu-Haus-Prävention. Mitarbeitende werden in Gebieten, in denen vorherige Funde bekannt sind, Haushalte direkt ansprechen, aufklären und BTI-Tabletten sowie Regentonnennetze verteilen. Im August ist eine zweite Vor-Ort-Bekämpfung mit Hausbesuchen geplant. Dann werden die Gebiete mit mehr Tigermückenfunden beziehungsweise Brutstätten priorisiert.

Für die Hausbesuche werden sich die Icybac-Mitarbeitende von der Stadt Lörrach ausweisen können.

Zu Fuß-Bekämpfung die effektivste Lösung

Bei einem massiven Befall, wie teils schon am Mittelrhein, wird eine Verteilung des Mittels per Befliegung, das heißt mit dem Hubschrauber, nötig. Da diese wesentlich teurer und weniger zielgerichtet ausfällt als die vorzeitige Bekämpfung „zu Fuß“, bittet die Stadt Lörrach die Bevölkerung um Mithilfe und dankt allen Teilnehmenden für ihre Unterstützung.

Zuständigkeiten von Stadt und Landratsamt

Das Infektionsschutzgesetz sieht die Zuständigkeit bei den jeweiligen Gemeinden mit dem Ordnungsamt und der Ortspolizeibehörde. Jede Gemeinde ist nur für das Gebiet ihrer jeweiligen Gemarkung zuständig.

Das Landratsamt Lörrach in Form des Gesundheitsamts Lörrach hat nicht die rechtliche Befugnis und Zuständigkeit eine Bekämpfung durchzuführen, sondern kann im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit oder mit einem Monitoring auf Landkreisebene tätig werden. Es hat also mehr eine beratende und überwachende Funktion, da auch nur dem Gesundheitsamt die Infos von möglicherweise infektiösen Personen mit einer der durch die Tigermücken übertragbaren Krankheit erreichen. Ebenso steht das Gesundheitsamt auch als fachlicher Ansprechpartner für die Gemeinden und auch die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. Zudem steht das Gesundheitsamt Lörrach im fachlichen Austausch mit dem Landesgesundheitsamt Stuttgart, dem Robert Koch-Institut Berlin sowie dem Berndard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Hamburg.

Stabsstelle Medien und Kommunikation

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