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Werkrealschule an der Hellbergschule: Umzug an den Standort Neumattschule als mögliche Variante zur Erweiterung in Brombach


Seit einigen Jahren leidet die Hellbergschule in Brombach an akuter Raumnot. Schülerinnen und Schüler sind schon mehrere Jahre zusätzlich zu den vorhandenen Räumen in den zwei Gebäuden von Grund- und Hauptschule in Containern untergebracht. Das Gebäude der Werkrealschule ist stark sanierungsbedürftig. Seit längerer Zeit ist beabsichtigt, dieses Gebäude umfassend zu sanieren und den Schulstandort zu erweitern. Die Werkrealschule ist von 1,5 auf 2 Züge angewachsen. Die Grundschule wird sich mit Bezug des Neubaugebiets Bühl III schrittweise von 2 auf 3 Züge entwickeln. Beide Schularten streben zudem ein ganztägiges Angebot an, was weitere Räume sowie eine Mensa erfordert.

Die Beschlusslage zu den Schulbauprojekten Anfang 2021 beinhaltet diese Planskizze für die Zukunft am Standort Hellbergschule. Die aktuelle und für die kommenden Jahre prognostizierte Haushaltssituation zwingt die Stadt jedoch umzudenken. Darum hat die Stadtverwaltung neue Szenarien entwickelt, geprüft und ist zum Ergebnis gekommen, dass ein Umzug der Werkrealschule an den Standort Neumattschule die am ehesten umsetzbare Möglichkeit ist. Die Grundschule wird in Brombach bleiben.

Die Stadt Lörrach steht bekanntlich vor großen Herausforderungen: Große Sanierungs- und Bauprojekte, aktuell Fridolinschule, Albert-Schweitzer-Schule sowie unaufschiebbare sicherheitsrelevante Maßnahmen an Schulen und anderen städtischen Objekten, wie beispielsweise am Rathaus oder der Grundschule Tumringen, werden die Finanzen der Stadt in hohem Maße belasten. Die steigenden Bau- und Energiekosten kommen hierbei noch erschwerend hinzu. Unter diesen Voraussetzungen ist eine zeitnahe finanzielle Realisierung der Erweiterung am Standort Brombach im erforderlichen Umfang nicht möglich. „Unter diesen Vorzeichen können wir den betroffenen Schulen, den Eltern und ihren Kindern keinen verlässlichen Zeitplan nennen. Wir möchten aber für alle Beteiligten Klarheit schaffen und den beiden Schulen, Grund- und Werkrealschule, zukünftig eine gute Lernumgebung ermöglichen“, erklärt Oberbürgermeister Jörg Lutz.

Die Stadtverwaltung hat in den vergangenen Tagen mit den politischen Gremien, dem Ortschaftsrat Brombach, dem Gemeinderat sowie den beiden Schulen und beteiligten Elternbeiräten gesprochen und ihnen die Pläne für die Zukunft und deren Vorzüge erläutert.

Eine Verlagerung der Sekundarstufe an den Neumattstandort hätte den Vorteil, dass dort bereits eine sehr gute Infrastruktur vorhanden ist, da die Neumattschule vor 15 Jahren als Haupt- und Werkrealschule ausgebaut wurde, inklusive Sporthalle, Ganztagsräumen und Mensa. Erst vor zweieinhalb Jahren ist der letzte Zug der ehemaligen Sekundarstufe ausgelaufen. Ursprünglich war nach einem Beschluss aus der Schulentwicklungsplanung (SEPP) von 2016 das Ziel, ein drittes Gymnasium am Neumattstandort zu errichten. Dieser Beschluss wurde 2020 vom Gemeinderat jedoch wieder rückgängig gemacht, da sich Genehmigung, Machbarkeit, Nutzen und vor allem Finanzierung eines dritten Gymnasiums für Lörrach nicht mehr als realistisch erwiesen haben. Die bestehenden Gebäude für Verwaltung und Klassenräume beherbergen aktuell die ausgelagerte Fridolinschule und müssten nach deren Auszug an die Bedarfe der Werkrealschule angepasst werden. Dies betrifft insbesondere die Fachraum-Situation. Auch die Klassenräume sind entsprechend zu sanieren und auszustatten.

An der Neumattschule sind ausreichend Räume für die voraussichtlichen zwei Züge der Werkrealschule vorhanden. Neben dem Sanierungsbedarf ist dies ein zweites zu lösendes Problem an der Hellbergschule. Zuletzt stiegen die Schülerzahlen, nicht zuletzt aufgrund der engagierten Arbeit des Kollegiums vor Ort. Da die Hellbergschule die letzte Werkrealschule im zuständigen Schulamtsbezirk ist, kommen viele Schülerinnen und Schüler aus anderen Kommunen, insbesondere aus dem Wiesental. Rund 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen an der Hellbergschule sind aus Brombach, Haagen und Hauingen. Durch das zukünftige Neubaugebiet Bühl III werden in einigen Jahren weitere Schülerinnen und Schüler die Hellbergschule besuchen - was die Raumnot und den Erweiterungsdruck weiter erhöhen würde.

Über die vorgeschlagene Variante der Stadtverwaltung wird der Gemeinderat final entscheiden. Daher gibt es aktuell auch noch keine konkrete Zeitplanung für einen Umzug der Werkrealschule. Neben der Tatsache, dass bis Sommer 2024 die Fridolinschule die Neumattschule als Zwischenquartier nutzt, ist die weiter Zukunftsplanung abhängig von anderen Großprojekten, die gesamtstädtisch betrachtet und koordiniert werden müssen.

Stabsstelle Medien und Kommunikation

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