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Ein Stapel Zeitungen und ein Tablet

Hilfe für Wyschhorod – am Wochenende kam ein Transporter inklusive Hilfsgüter beim Roten Kreuz in Wyschhorod an. Längerfristige Unterstützung geplant.


Das Rote Kreuz in Wyschhord leistet Hilfe nicht nur in der Stadt, sondern auch in entlegenen und schwer zugänglichen Gebieten nördlich von Kiew. Dort waren während der wochenlangen Besatzung durch russische Truppen Wohnhäuser und Infrastruktur zerstört worden, viele Menschen sind geflohen, andere mussten während der Besatzung ausharren.

In Wyschhord ist ein 12-köpfiges Team um Eugen Varava und Oleksandr Florinsky für das dortige Rote Kreuz teils hauptamtlich, teils ehrenamtlich tätig. Sie liefern Lebensmittel und Medikamente nicht nur an Bedürftige in der Stadt, sondern auch im weiten Umkreis aus. Während des Krieges haben die Mitarbeitenden auch ihr Privatauto eingesetzt, jetzt ist es Ihnen wichtig, die Strukturen an die neue Situation anzupassen. Die Helferinnen und Helfer kennen die Bedürfnisse der Menschen vor Ort und handeln danach. Da ihre Einsatztruppe einen Transporter benötigt, haben sie die Lörracher um Unterstützung gebeten. Die Mitglieder der Lörracher Aktionsgruppe fanden eine Lösung: Vom DRK Ortsverein Lörrach und Ortsteile wurde ein dort frei gewordenes Fahrzeug durch Ehrenamtliche für die Abgabe nach Wyschhorod vorbereitet. Aufgefüllt wurde der Transporter mit Produkten, die vor Ort benötigt werden: ein Faltpavillon für die Essensausgabe bei schlechter Witterung, Einsatzjacken, Krankentragen, Medizinprodukte, eine Übungspuppe für die Erste-Hilfe-Kurse sowie medizinische Geräte für das Wyschhoroder Krankenhaus. Die meisten Produkte waren Sachspenden, ein Teil der Lieferung sowie der Transporter selbst wurden von den Spendengeldern aus der Aktion „Hilfe für Wyschhorod“ von Lörrach International e. V. angekauft.

 „Ich bin froh und dankbar, dass wir durch das ehrenamtliche Engagement des DRK Ortsvereins Lörrach, Ortsteile und Lörrach International e. V. den Menschen in Wyschhorod und der Region ganz praktisch helfen können. Es ist wichtig, dass kein Gewöhnungseffekt an den Krieg eintritt und dass wir die Menschen in unserer befreundeten Stadt Wyschhorod auch weiterhin unterstützen, wo wir können,“ betont Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić, auch in ihrer Rolle als Vorständin des DRK Ortsverbands Lörrach.

Der Transporter wurde zuerst von Ehrenamtlichen 650 Kilometer nach Passau gefahren, von dort aus übernahm ein Spediteur (ebenfalls ehrenamtlich) die Weiterfahrt nach Ushhorod (850km) an der Slowakisch-Ukrainischen Grenze. Am Samstag war es dann soweit: der Transporter wurde an der an der Grenzstation an Oleksander Florinsky vom Roten Kreuz Wyschhorod übergeben. Nach weiteren 800 Kilometern durch den Westen der Ukraine kam der Transporter am Sonntag in der Zentrale des Roten Kreuzes in Wyschhorod an.

„Wichtig ist für mich, dass die Menschen im Ausland nicht das Interesse an der Ukraine verlieren. Ich befürchte, dass sich viele Menschen an die bedrückenden Nachrichten aus der Ukraine gewöhnen und wir irgendwann vergessen werden. Das Team des Roten Kreuzes Wyschhorod benötigt weiterhin Unterstützung, auch finanzielle Fördermittel, um Lebensmittel und Medikamente für die Menschen vor Ort einzukaufen,“ so Oleksandr Florinsky.

Auch nach dieser Aktion möchten die Lörracher Ehrenamtlichen das Rote Kreuz in Wyschhorod weiter unterstützen. Während am Anfang des Krieges in Wyschhorod kaum erhältliche Arznei- und Lebensmittel, Hygieneartikel und Medizinprodukte in Deutschland besorgt und gesendet wurde, geht es jetzt um die längerfristige und verlässliche Unterstützung des Roten Kreuzes Wyschhorod. Mittlerweile können Lebensmittel und auch die meisten Medikamente wieder gut vor Ort beschafft werden, die Preise sind aber auch dort deutlich angestiegen. „Viele Menschen in Wyschhorod, insbesondere Ältere, Arbeitslose oder die gut 4000 Binnenflüchtlinge, können sich Güter des täglichen Bedarfs nicht leisten, daher ist unsere Unterstützung weiterhin erforderlich. Dabei ist es nun am effizientesten und sinnvollsten, die dortige Gruppe finanziell zu unterstützen, damit die benötigten Waren direkt in Wyschhorod eingekauft und verteilt werden können. Damit geht auch ein höherer Anteil der Spendengelder in die Produkte, weniger in Transport- und Benzinkosten. Außerdem unterstützen wir damit die durch den Krieg eingeschränkten regionalen Wirtschaftskreisläufe,“ erläutert Dr. Hans Niefenthaler, Leiter der Aktionsgruppe „Hilfe für Wyschhord“ bei Lörrach International.

Die Lörracher Ehrenamtlichen um Dr. Niefenthaler stehen weiterhin in enger Abstimmung mit Eugen Varava und Oleksandr Florinsky vom Roten Kreuz in Wyschhorod. Um das dortige Team weiter zu unterstützen, setzen die Stadt Lörrach und der Verein Lörrach International e. V. den Spendenaufruf für humanitäre und soziale Projekte in Wyschhorod fort:

Spendenkonto „Hilfe für Wyschhorod“

Sparkasse Lörrach-Rheinfelden

DE66 6835 0048 0001 0894 65       

SWIFT_BIC: SKLODE66XXX

Verwendungszweck: " Hilfe für Wyschhorod-Ukraine "

Die Stadt Lörrach und Lörrach International e. V. danken allen Spenderinnen und Spendern, welche die Hilfsaktionen möglich machen. Weitere Informationen zum Spendenkonto und zu Hilfsangeboten hat die Stadt Lörrach online unter https://www.loerrach.de/Hilfe-fuer-die-Ukraine zusammengefasst.

Stabsstelle Medien und Kommunikation

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