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Ein Stapel Zeitungen und ein Tablet

Urban Art am Neuen Markt


Der Lörracher Matthias Läuger besitzt in der Teichstraße ein Haus dessen rückwärtige Fassade direkt an den Neuen Markt angrenzt. Für viele Lörracher ist die dort abgebildete Pfaff Nähmaschine seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des Neuen Markts. Doch leider ist die Hauswand durch Vandalismus und illegale Graffitis in den vergangenen Jahren zunehmend verunstaltet worden. Erst vor wenigen Wochen konnte zumindest ein Teil der Wand durch unbekannte Künstler mit einem hellblauen Streifen und der Friedenstaube ein wenig aufpoliert werden.

Für eine grundsätzliche Neugestaltung möchte Läuger diese Fassade für moderne urbane Kunst öffnen. Daher ist er gemeinsam mit dem Lörracher Fotografen Martin Schulte-Kellinghaus an die Stadt herangetreten, da diese am Neuen Markt auf Empfehlung der AG Erinnerungskultur einen zentralen Gedenk- und Erinnerungsort plant. Die Idee der Initiatoren ist es, die Fassade so zu gestalten, dass sie als Teil des Erinnerungsortes wirken kann.

Diese Idee wird über einen kleinen Wettbewerb ausgeschrieben. Künstlerinnen und Künstler können ihre Ideen zusammen mit einem konkreten Realisierungs- und Kostenplan beim städtischen Fachbereich Kultur und Tourismus einreichen, der die Ausschreibung begleitet und koordiniert. Die Kosten für die oberflächliche Sanierung der Fassade werden durch den Eigentümer getragen. Je nach Gestaltungsvorschlag werden Sponsoren und Unterstützerinnen und Unterstützer für das Projekt gesucht. Eine Jury aus Kunstexpertinnen und Kunstexperten, Stadtplanerinnen und Stadtplanern und historisch interessierten Personen wird über die eingereichten Vorschläge anschließend entscheiden. Der finale Gestaltungsvorschlag soll dann auch durch den Gestaltungsbeirat der Stadt bewertet werden.

Die inhaltliche Gestaltung der Wand soll sich zum einen mit der Lörracher Stadtgeschichte auseinandersetzen und zum anderen eine positive Botschaft in Gegenwart und Zukunft ausstrahlen. Im Mittelpunkt der Lörracher Stadtgeschichte stehen insbesondere die in der AG Erinnerungskultur erarbeiteten Fokusthemen Lörracher Demokratiegeschichte, Lörrach im Nationalsozialismus, Lörracher Industriekultur, Jüdisches Leben in Lörrach, Lörrach als Regionalzentrum und Kinder- und Menschenrechte in der Lörracher Stadtgeschichte.

„Als Stadt unterstützen wir gerne eine solche private Initiative, wenn damit gleichzeitig städtische Themen und Projekte aufgewertet und vorangebracht werden können“, erläutert Oberbürgermeister Jörg Lutz das städtische Engagement. Matthias Läuger sieht für sich als Hausbesitzer eine Mitverantwortung für die Innenstadt: „Der Neue Markt ist ein zentraler Platz in der Innenstadt, auf dem jede Woche mehrmals der schöne Lörracher Wochenmarkt stattfindet. Als Lörracher Bürger ist es mir ein großes Anliegen, durch die Gestaltung meiner Fassade zu einem attraktiven Erscheinungsbild dieses Ortes beizutragen.“

Die Ausschreibungsunterlagen sind bis Ende August per Mail über kultur(at)loerrach.de zu beziehen. Auch wer das Projekt gezielt unterstützen möchte kann sich gerne dort melden.

Stabsstelle Medien und Kommunikation

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