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„Waldbewirtschaftung der Zukunft“ als Thema beim vergangenen Montagabendgespräch


Montagabendgespräch zur Waldbewirtschaftung der ZukunftDer Impulsvortrag zum Thema "Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel" von Dr. Holger Jäckle von der Landesforstverwaltung BW hat zur Diskussion über Klimawandel, Leistungen und Möglichkeiten des Waldes angeregt.

Der Wald nimmt eine zunehmende Rolle im Bewusstsein der Menschen ein. Immerhin bestehen 40 Prozent der Lörracher Gemarkungsfläche aus Wald. Der Wald erbringt dabei verschiedene Leistungen, von der Basisleistung der Photosynthese zur Regulierung im Klimaschutz, kulturellen Leistungen wie Forschung und Bildung bis hin zur Erholungs- und Versorgungsleistung im Sinne der Holzproduktion.

Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen – auch im Wald ist das deutlich zu spüren. Laut Prognosen besteht die Gefahr, dass die Temperaturen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weiterhin deutlich steigen werden. Es kommt dadurch – neben dem Temperaturanstieg – zu mehr Trockenheit im Wald und zu mehr Insekten, die den Wald schädigen.

Der Mensch kann dieser Entwicklung durch bestimmte Schritte entgegenwirken, um die Stabilität der Wälder zu erhöhen und die vorher erwähnten „Ökosystemleistungen des Waldes“ zu sichern. Das Ziel dabei ist es, die Anpassungsfähigkeit des Waldes im Klimawandel zu erhöhen. Dies wird am besten erreicht, indem viele verschiedene Baumarten gepflanzt oder gefördert werden, die an die steigenden Temperaturen angepasst sind.

Der Stadtwald Lörrach besteht zu 45 Prozent aus Buche, die bisher als natürliche Hauptbaumart an die Standorte und das vorherrschende Klima angepasst ist. Bei einer deutlichen Temperaturerhöhung und häufigeren Trockenphasen ist die Buche allerdings einem erhöhten Risiko ausgesetzt, Trockenschäden zu erleiden und abzusterben. Andere Baumarten wie Hainbuche, Traubeneiche oder Roteiche hingegen gelten als klimaanpassungsfähiger und sollten gepflanzt oder gefördert werden.

Eine weitere wichtige Rolle im Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels spielt die Naturverjüngung. In Lörrach steht auf 65 Prozent der älteren Waldbestände der „Wald von Morgen“ schon in Wartestellung. In der Naturverjüngung mit ihrer hohen Anzahl an Bäumen laufen genetische Anpassungsprozesse ab, die klima-angepassteren Bäume sollten sich dort durchsetzen.

Der Stadtwald Lörrach ist mit seiner derzeitigen Bewirtschaftung in Bezug auf das aktuelle Klima sehr gut aufgestellt, die bisherige Bewirtschaftung war und ist gut und richtig. Der Stadtwald wird seit 50 Jahren naturnah bewirtschaftet, der Nadelbaumanteil hat seither deutlich abgenommen und es wurde ein aktiver Waldumbau durchgeführt. Dadurch wurden größere Risiken im Klimawandel vermieden. Bei den zu erwartenden Änderungen sind aber weitere Maßnahmen zur Klimaanpassung notwendig. Es ist eine große Aufgabe des Menschen, den Wald vor dem Klimawandel zu schützen.

Auf dem Podium haben Dr. Holger Jäckle, Nicole Schmalfuß, Leiterin des Forstamts der Stadt Freiburg und Bernhard Schirmer, Leiter des Forstbezirks Kandern, die zentralen Fragen zur "Waldbewirtschaftung der Zukunft" diskutiert. Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić hat den Abend moderiert.

Bildunterschrift (v.l.n.r.): Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić, Nicole Schmalfuß, Leiterin des Forstamts der Stadt Freiburg, Bernhard Schirmer, Leiter des Forstbezirks Kandern und Dr. Holger Jäckle von der Landesforstverwaltung BW.

Stabsstelle Medien und Kommunikation

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