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Ein Stapel Zeitungen und ein Tablet

Historischer Bodenbelag zwischen Dreiländermuseum und Stadtkirche restauriert / Teil des Rundgangs durch die Abteilung Erdgeschichte im Dreiländermuseum


Es dürfte sich um die historisch älteste Pflasterung in Lörrachs Innenstadt handeln. Auch beim Rundgang durch die Dauerausstellung des Dreiländermuseums spielt der Blick auf diese Pflasterung eine wichtige Rolle. Er illustriert die Erdgeschichte unserer Region und die Nutzung von einheimischem Baumaterial im historischen Stadtbild.

Die ständige Dreiländerausstellung des Lörracher Museums informiert nicht nur über die Entstehung und Entwicklung der drei Nationen Frankreich, Deutschland und Schweiz und das Leben der Menschen am Oberrhein früher und heute. In der Abteilung Erdgeschichte zeigt die Dreiländerausstellung auch, wie die Landschaft am Oberrhein entstand und welche Gesteine hier vorkommen. In der Ausstellung können nicht nur über 100 Gesteinsproben aus unterschiedlichen Erdzeitaltern betrachtet werden. Die Besucher werden auch zu einem Blick aus dem Fenster des Museums hin zur Stadtkirche eingeladen, um die Verwendung anschaulich zu machen. Früher wurde mit Steinen aus der Region gebaut, erst im 20. Jahrhundert begann der Import von Baumaterial aus anderen Regionen und die Verwendung von Beton.

Die historischen Pflastersteine, die nun zwischen Museum und Stadtkirche wiedereingesetzt wurden, dürften überwiegend aus Wackensteinen gewonnen worden sein, die die Wiese seit der Eiszeit aus dem Schwarzwald hierhergeführt und im Tal abgelagert hat. Sie für den Straßenbelag zu teilen, war für Bauern und Tagelöhner eine typische Winterarbeit, um in dieser Zeit die Einkünfte aufzubessern. Die Pflastersteine dürften hier bereits seit zwischen 100 und 300 Jahren liegen. Aus der Eiszeit stammen auch die Funde eines Mammuts, der im Gebiet des heutigen Lörrach gelebt hat und die in der Ausstellung präsentiert werden. Der Blick aus den Räumen im Museum zeigt weiter: der Bordstein des Trottoirs und die Stufen hinauf zur Stadtkirche bestehen aus Granit, historisch das älteste Gestein unserer Region. Die Ausstellung zeigt dazu, dass das harte Gestein Schwarzwald und Vogesen bildet.

Schließlich blicken die Besucher auf Buntsandstein, mit dem die Fenster der Stadtkirche gefasst und der Kirchturm stabilisiert wurde. Er kommt beispielsweise bei Hauingen vor. Die Ausstellung erklärt, dass Buntsandstein geologisch jünger ist als Granit und wegen der Absenkung des Oberrheingrabens an die Oberfläche tritt. Die Münster von Basel, Freiburg und Straßburg sind spektakuläre Bauten aus diesem Gestein. Eine Skulptur aus Sandstein steht auch in der Ausstellung.

Während sich heute die Städte dieser Welt immer mehr gleichen, war es früher selbstverständlich, einheimisches Gestein als Baumaterial zu verwenden. Sie gaben den Orten ihr unverwechselbares regionales Gepräge. Im Raum Lörrach ist die Geologie besonders reichhaltig und deshalb das historische Baumaterial sehr abwechslungsreich. Aus Muschelkalk vom Dinkelberg wurden etwa die Bruchsteinmauern der historischen Gebäude errichtet – auch die des Dreiländermuseums und der Stadtkirche. Nur sind diese wegen des Verputzes nicht sichtbar. Aus Kalk vom Schweizer Jura sind die historisch wertvollen Brunnen in Lörrachs Innenstadt gefertigt.

Wer die erdgeschichtliche Abteilung im Dreiländermuseum besuchen möchte, hat dazu seit Kurzem wieder täglich außer Montag zwischen 11 und 18 Uhr Gelegenheit. Allerdings ist derzeit eine Voranmeldung notwendig. Sie erfolgt unbürokratisch telefonisch unter 07621-415150 oder per Mail unter museum(at)loerrach.de beim Besucherservice. Der Besucherservice des Dreiländermuseums ist außer Montag täglich während der Öffnungszeiten besetzt.

Dies ist eine Medienmitteilung des Dreiländermuseums Lörrach.

Stabsstelle Medien und Kommunikation

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