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Montagabendgespräch „Next practice Holz! Best practice Holzbau.“


Markus Dischinger präsentierte in seinem Impulsvortag zunächst Zahlen und Fakten rund um den Lörracher Stadtwald, dessen 1150 Hektar Fläche sich auf 83 Prozent Laubwald und 17 Prozent Nadelwald verteilen. Neben wichtigen ökologischen Funktionen übernimmt der Wald auch eine soziale Funktion, dient er der Bevölkerung doch als Ort der Erholung, für Freizeit- und Sportaktivitäten und nicht zuletzt als Arbeitsplatz für vier städtische Forstwirte. Darüber hinaus nutzt die Stadt den Wald insbesondere auch für wirtschaftliche Zwecke und setzt den Erlös des Holzverkaufs dabei unter anderem für Holzernte, Wegunterhaltung oder Pflanzung und Waldpflege ein. Durch den Klimawandel habe sich die Situation von Wald und Waldbewirtschaftung laut Dischinger in den vergangenen Jahren massiv gewandelt. Überdurchschnittliche Temperaturen, geringe Niederschläge und sich häufende Winter- und Gewitterstürme führen zu Herausforderungen wie steigendem Borkenkäferbefall bei Nadelholz, Trockenschäden bei Buchen und einer Beschleunigung des Eschentriebsterbens, denen das Forstrevier mit unterschiedliche Strategien etwa bei Neupflanzungen entgegentritt. In diesem Zusammenhang hob der Referent auch nochmals die zentrale Rolle hervor, die Wälder und insbesondere bewirtschaftete Wälder unter Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsaspekten einnehmen.
Mit einem Blick auf das „Produkt“ Holz aus dem Lörracher Stadtwald leitete Dischinger an den zweiten Referenten des Abends über. Tobias Döbele stellte die Holzbau Amann GmbH aus Weilheim-Bannholz vor, die mit rund 60 Mitarbeitern in den Bereichen Ingenieurholzbau, Holzbau und „Kunstobjekte“ tätig ist. Dabei ging er sowohl auf die eingesetzten Holzarten, aktuell zu rund 90 Prozent Fichte, als auch auf die verschiedenen verwendeten Holzprodukte ein. Anhand einzelner Beispielprojekte wie der Bau eines Flugzeughangars in Mulhouse, das Centre Pompidou in Metz oder auch der neu gebaute Goetheturm in Frankfurt, präsentierte er innovative Möglichkeiten und Entwicklungen im Bereich Holzbau und gab Einblicke in die Produktionsabläufe der modernen Holzbautechnik. Der Referent schloss seinen Vortrag mit einem Ausblick auf die nächsten Jahre und fasste dabei zentrale Aspekte und Herausforderungen für den Holzbau zusammen. Neben der klimabedingten Suche nach Ersatz für die vielgenutzte Fichte, den Themen Brandschutz und Fachkräftemangel, sei es laut Döbele insbesondere die gesteigerte Nachfrage gegenüber einer oftmals noch unzureichenden Sachkenntnis unter den Planern, bei der im Holzbau Weiterentwicklungspotenzial vorhanden sei.
 
Auf dem Podium kamen Oberbürgermeister Jörg Lutz und Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić im Anschluss mit den beiden Referenten ins Gespräch und diskutierten die aus dem Publikum eingehenden Fragen. Thematisiert wurden hier unter anderem Konfliktpotenziale bei der Nutzung von Wäldern für Freizeitaktivitäten und Förderprogramme für die Waldbewirtschaftung. Aber auch aktuelle Bauprojekte in der Stadt Lörrach, Perspektiven hinsichtlich der Nutzung von Holz bei städtischen Gebäuden und die Frage, ob es möglich und auch sinnvoll sei, ganze Quartiere in Holzbauweise zu errichten, waren Teil des Austauschs. 
 
Montagabendgespräche in Lörrach
In den Montagabendgesprächen wurden zum Ausklang des Dialogsommers wichtige stadtgesellschaftlichen Themen in einer Expertenrunde betrachtet und gemeinsam mit dem Publikum diskutiert. Um die Veranstaltungen auch der breiten Bevölkerung zugänglich zu machen, werden sie auf Video aufgezeichnet und im Nachgang veröffentlicht. Die Videodokumentation des Montagabendgesprächs vom 12. Oktober ist ab kommender Woche unter www.zusammen.loerrach.de abrufbar.

Stabsstelle Medien und Kommunikation

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