Volltextsuche auf: https://www.loerrach.de
Ein Stapel Zeitungen und ein Tablet

80 Jahre Deportation der Lörracher Jüdinnen und Juden nach Gurs


Aus Anlass des 80. Jahrestages erinnert die Stadt Lörrach mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm an dieses beispiellose Verbrechen.
 
Die Deportation von mindestens 52 Lörracher Jüdinnen und Juden nach Gurs am 22. Oktober 1940 war Teil einer geplanten und organisierten Aktion der nationalsozialistischen Machthaber in den Gauen Baden und Pfalz, an deren Spitze Robert Wagner und Josef Bürckel standen. Innerhalb kürzester Zeit hatten sich die jüdischen Mitmenschen auf dem neuen Markt einzufinden und mussten dort unter den Augen vieler Lörracher Bürgerinnen und Bürgern auf Lastwagen steigen. Der Transport bis nach Gurs geschah unter unmenschlichen Bedingungen und dauerte mehrere Tage.
 
Heute, 80 Jahre später, ist ein Wiedererstarken antisemitischer Ressentiments zu erkennen und daraus resultierend auch eine Zunahme antisemitischer Gewalttaten. Anfang Oktober wurde in Hamburg ein Jude brutal überfallen und schwer verletzt. Am 9. Oktober 2019 war die Synagoge in Halle das Ziel eines terroristischen Anschlags.
Auch vor diesem Hintergrund hat die Stadt Lörrach eine Reihe von Veranstaltungen geplant, um an die Deportation der Juden im Jahr 1940 zu erinnern.
 
Das Veranstaltungsprogramm sieht im Herbst einen Schwerpunkt auf der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus vor. Im Zentrum stehen dabei zum einen eine trinational besetzte Podiumsdiskussion im Dreiländermuseum am 21. Oktober 2020 um 18 Uhr. Drei Historiker aus der Region beleuchten verschiedene Facetten der Deportation: die Rolle der Schweizer Fremdenpolizei, die Politik der Vichy-Regierung und die Lage der jüdischen Bevölkerung im Elsass.
Zum anderen wird am 22. Oktober 2020 der Lörracher Gemeinderat in einer Gedenkstunde der Opfer der Deportation gedenken. Ab 17 Uhr präsentiert Stadtarchivar Andreas Lauble Fotos zur Lörracher Deportation samt einer historischen Einordnung.
 
Im Frühjahr 2021 sind im Rahmen der „Wochen gegen Rassismus“ weitere Veranstaltungen geplant, die sich auf die Situation jüdischen Lebens in Deutschland heute beziehen.

Stabsstelle Medien und Kommunikation

Nach oben