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Ein Stapel Zeitungen und ein Tablet

Friedhofskultur zum „Immateriellen Kulturerbe“ ernannt


Immaterielles Kulturerbe Friedhofskultur

Am 18. September wurde jeweils ein entsprechendes Schild an den Haupteingängen der Friedhöfe angebracht, um auf die wichtige Bedeutung der Friedhofskultur aufmerksam zu machen. Anlässlich der Aktion weiht die Friedhofsverwaltung außerdem ein neues Gräberfeld auf dem Hauptfriedhof ein.
 
Lörrach ist damit Teil eines bundesweiten Netzwerks von über 100 Städten, die den diesjährigen Tag des Friedhofs am 20. September der Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum immateriellen Kulturerbe widmen. Bereits im März dieses Jahres hatte die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission diese Ernennung zum immateriellen Kulturerbe beschlossen. Aufgrund des Corona-Lockdowns wurde die Auszeichnung zurückgestellt. Im Rahmen der Aktion „Friedhöfe auszeichnen“ wird jetzt auf dieses vielschichtige Kulturerbe aufmerksam macht.
„Der Friedhof erfüllt als Ort der Trauer und des Andenkens eine wichtige Funktion“, erklärt Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdić. „Aber auch für den Naturschutz und den Erhalt der Biodiversität sind unsere Friedhöfe von großer Bedeutung.“
 
Grundvoraussetzung für die Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum immateriellen Kulturerbe war für die UNESCO „die Lebendigkeit der kulturellen Ausdrucksform“. Die Auszeichnung der Lörracher Friedhöfe hat das „Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur“ initiiert, das sich der Pflege und Weiterentwicklung dieses Kulturerbes verschrieben hat. Auf seiner Seite www.kulturerbe-friedhof.de finden sich umfangreiche Informationen über die Friedhofskultur in Deutschland, die Ernennung zum immateriellen Kulturerbe und deren Bedeutung für unsere Gesellschaft.
 
Neues Erdreihengrabfeld
Zeitgleich mit der Auszeichnung wurde auf dem Hauptfriedhof ein neues Erdreihengrabfeld eingeweiht.
Die Erdbestattung im Sarg hat mit der Zeit zwar im Vergleich zur Urnenbestattung an Bedeutung verloren, macht aber immer noch rund 20 Prozent der Bestattungen auf den Lörracher Friedhöfen aus. Daher ist das seit 2010 bestehende Erdreihengrabfeld mit seinen rund 170 Gräbern zwischenzeitlich fast vollständig belegt.
 
Bei der Planung des neuen Erdreihengrabfelds in unmittelbarer Nähe zum Eingang an der Brombacher Straße ist die Stadt in mehrerer Hinsicht neue Wege gegangen, insbesondere bei der Struktur der Anlage. „Das Grabfeld erhält gerade auch durch die geschwungenere Wegführung einen parkähnlichen Charakter, mehr als es in Lörrach bei derartigen Grabfeldern bisher üblich war“, erläutert Jens Langela, Gesamtleiter der Eigenbetriebe Werkhof, Stadtgrün und Friedhöfe Lörrach. „Dies ist dem Friedhof in seiner Funktion als städtische Grünfläche auch sehr angemessen“. Abgerundet wird das Grabfeld durch Sitzgelegenheiten und einen Brunnen als Wasserentnahmestelle für die Grabpflege. Auch beim Aufbau des Weges versucht die Stadt etwas Neues. Damit sich auf dem Weg keine Fahrrillen durch Friedhofsbagger oder Fahrzeuge bilden, wird die Deckschicht aus Kies durch so genannte Wabenmatten aus recyceltem Polypropylen und ein wasserdurchlässiges Geotextil verstärkt. Der Belag ist begeh- und befahrbar, auch mit dem Rollstuhl. Das Grabfeld, das über 200 Erdreihengrabstätten umfassen wird, wird in zwei Bauabschnitten ausgeführt. Der erste wurde am 18. September eröffnet, der zweite Bauabschnitt wird ergänzt, sobald der erste Abschnitt nahezu vollständig belegt ist. Die gesamte Planung wurde stadtverwaltungsintern erarbeitet.
„Es ist im kommunalen Friedhofswesen nicht alltäglich, dass derartige Planungsleistungen in Eigenregie geleistet werden,“ sagt Jens Langela.

Stabsstelle Medien und Kommunikation

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