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Gedenkstein Flugplatz mit Weg

Wer aufmerksam im Grüttpark unterwegs ist, dem begegnet unweit des Eingangs zum Grüttpark-Stadion ein erst 1988 aufgestelltes Kleindenkmal mit dreiflügliger Luftschraube. Eine Tafel erinnert an den „Flugplatz Lörrach in Tumringen“, so der offizielle Name, der von November 1920 bis Juli 1921 bestand und für Passagier- und Postflüge genutzt wurde.

Gedenkstein Flugplatz

Die Planungen für einen Flugplatz und dessen Einrichtung auf dem Gelände des damals noch selbständigen Dorfes Tumringen wurden durch den Oberbürgermeister von Lörrach, Erwin Gugelmeier, vorangetrieben. Emilie Brunner, Frau des „Mättlewirts“ Friedrich Brunner aus Tumringen, beschreibt den Flugplatzbau 1979 folgendermaßen:

„Do, wo jetze dr Duemerger Kickplatz isch un hindedra s‘Lörrecher Schützehuus stoht, isch 1920 dr „Flugplatz Lörrach“ entstande. Zwei, drei Bäum hen mueße umgmacht werde, und e paar Gräbli hen sie iigebnet. Scho isch dä Flugplatz fertig gsi.“*

Im November 1920 erfolgte die offizielle Einweihung. Dazu fand an diesem Tag ein Postflug von Frankfurt nach Lörrach statt. Die Fluglinie wurde von der Badischen Luftverkehrs GmbH (BALUG) betrieben und sollte dauerhaft, auch mit Rundflügen über den Schwarzwald und das Rheintal, etabliert werden. Die Postflüge mussten wegen zu geringer Inanspruchnahme und wegen des Verbots durch die Interalliierte Luftfahrtüberwachungskommission bereits im Januar 1921 wieder aufgegeben werden, so dass nur noch der Passagierflug mit den ehemaligen Jagdfliegern Hermann Frommherz und Ernst von Althaus als Piloten fortgeführt wurde.

Über Hermann Frommherz, technischer Leiter des Flugplatzes, schreibt Emilie Brunner in ihrem Bericht, dass er waghalsige Flüge unternommen hätte und den Bewohnern oft Angst und Bange geworden sei. Einmal sei er sogar mit seiner Maschine unter der ehemaligen Wiesenbrücke durchgeflogen.

Im Juli 1921 beschloss das Militärbündnis Triple Entente die Abmachungen des „Versailler Vertrags“ durchzusetzen. Laut Vertrag muss alles, was sich innerhalb der damaligen 50-km-Zone an militärischen Maschinen, Waffen usw. befindet, unbrauchbar gemacht werden. Das bedeutete das Ende für Flugzeuge und Flugplatz.

*„Dort, wo sich heute der Tumringer Sportplatz befindet und dahinter das Lörracher Schützenhaus steht, ist 1920 der „Flugplatz Lörrach“ entstanden. Zwei, drei Bäume mussten gefällt werden und ein paar Gräben wurden eingeebnet. Schon war der Flugplatz fertig.“

Gedenkstein Hinweistafel

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