Samuel Beck wurde am 1. September 1872 als viertältestes Kind aus der Ehe von Daniel Beck mit Fanny Beck, geb. Wertheimer, in Lörrach geboren.
Seine Existenzgrundlage als Geschäftsmann war bereits vor 1938 dahin. In NS-Akten zur Erfassung jüdischer Geschäftstätigkeit als Vorbereitung der zwangsweisen Liquidation dieser Geschäfte heißt es: „Samuel Beck, wohnhaft Teichstraße Nr. 25 bei Heilbronner, betreibt kein Geschäft mehr. Er hat dasselbe vor einigen Jahren schon aufgegeben.“
Diese Angaben in Samuel Becks Handelsregisterakte sind teilweise unrichtig. Samuel Becks letzte Bleibe vor seiner Deportation nach Gurs war die Teichstraße 29. Hier lebte bis zu ihrer Flucht in die USA am 8. Oktober 1938 Samuel Becks Halbschwester Emma Heilbronner, geb. Beck.
Das Ausmaß seiner Verarmung wird in einer Notiz deutlich, die sich in einer Akte im Staatsarchiv Freiburg befindet (StAF G 547/1 1679).
Daraus geht hervor, dass Samuel Beck nicht in der Lage war, die Gebühren für die Löschung seines Gewerbes aus dem Handelsregister zu tragen.
Samuel Beck starb einen Monat nach seiner Deportation am 27. November 1940 in Gurs.
Die Teichstraße 29 war die letzte Lörracher Bleibe der Geschwister Adele, Isaak, Samuel und Babette Beck, verh. Rieser, vor ihrer Deportation am 22. Oktober 1940
Autor: Ulrich Tromm
Anmerkungen
- Hinweise zu Samuel Becks Lage finden sich in seiner Handelsregisterakte im Staatsarchiv Freiburg.
- Erhalten ist ferner die Ankündigung der Versteigerung des von den Geschwistern Beck zwangsweise hinterlassenen Hausrats.