Rosa Riffel geborene Forster kam am 31. Januar 1905 in Lörrach zur Welt. Ihre Eltern, der Gärtner Johann Ferdinand Forster und dessen Ehefrau Pauline geborene Ziegler, stammten aus der Schweiz, weshalb Rosa Riffel neben der deutschen Staatsangehörigkeit auch das Schweizer Bürgerrecht besaß. In jungen Jahren war Rosa Riffel als Kontoristin tätig. Die Heirat mit Julius Riffel fand laut standesamtlicher Beurkundung am 7. März 1936 ebenfalls in Lörrach statt. Bis zu ihrer Flucht in die Schweiz, in der Nacht vom 6. auf den 7. November 1937, lebten die beiden zudem gemeinsam in der Gretherstraße 4 in Lörrach.
Ab dem 7. November 1937 hält sich Rosa Riffel zusammen mit ihrem Ehemann in Bern/Schweiz auf, wo sich damals ein Zweigbüro von Jehovas Zeugen für Zentraleuropa befand. Während sich ihr Ehemann Julius Ende Januar 1938 dazu bereit erklärt, illegal nach Deutschland zurückzukehren und die Untergrundorganisation von Jehovas Zeugen in Baden und Württemberg zu strukturieren, bleibt Rosa zunächst in der Schweiz zurück. Hier erfährt sie auch von der anschließenden Verhaftung und Verurteilung ihres Ehemanns.
Ausgestattet mit einem Visum, versucht Rosa Riffel am 30. April 1942 über Basel nach Deutschland einzureisen, mutmaßlich um ihren Ehemann wiederzusehen, der seit seiner Haftentlassung am 22. Juni 1941 wieder in Lörrach lebt. Doch bereits am Bahnhof Weil am Rhein wird sie am 1. Mai 1942 verhaftet. Zunächst verbringt sie vier Monate in Gefängnissen in Lörrach und Karlsruhe, bevor sie am 28. August 1942, weiterhin unter Schutzhaft stehend, ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück überführt wird. Im Jahr 1943 wird Rosa Riffel in das Wiesbadener Lebensbornheim „Taunus“ gebracht, einem Außenkommando des Frauen-KZ Ravensbrück, wo sie fortan Zwangsarbeit leisten muss. Nach der zwischenzeitlichen Überstellung in das Lebensbornheim „Franken II“ in Ansbach, erlebt sie das Kriegsende im Lebensbornheim Steinhöring im oberbayrischen Ebersberg, einem Außenkommando des Konzentrationslagers Dachau. Dort wird Rosa Riffel am 2. Mai 1945 befreit.
Nach über sieben Jahren Trennung findet das Ehepaar Riffel schließlich wieder in Lörrach zusammen, wo sie im Färberweg 3 gemeinsam leben und auch ihren Lebensabend verbringen. Am 17. September 1981 stirbt Rosa Riffel in Lörrach.
Autoren: Jürgen Schaser und Kai Bühler (Stadtarchiv Lörrach)
Quellen
- Stadtarchiv Lörrach (Geburts-, Heirats- und Meldedaten)
- ITS Bad Arolsen (Onlinearchiv)
- Bundesarchiv Berlin (R 58/6062)
- Staatsarchiv Freiburg (G 701/2 Nr. 140)
- http://www.geschichtsraum-wickert.de/Profil/Ch.Wickert%20zfg_12_2014.pdf