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Stolpersteine für die Geschwister Beck

Adele Beck wurde als jüngs­te Toch­ter aus der zwei­ten Ehe von Da­ni­el und Au­gus­te Beck, geb. Wert­hei­mer,  am 31. März 1884 in Lör­rach ge­bo­ren.

Adele Beck (© Privatbesitz Andrea Beecher)Ge­mein­sam mit ihren Halb­brü­dern Sa­mu­el und Bern­hard und ihrem Bru­der Isaak wohn­te sie im Stamm­sitz der Fa­mi­lie Beck in der Teich­stra­ße 9. Ihre Halb­schwes­ter Ba­bet­te hatte sich in Bühl ver­mählt, ihre Halb­schwes­ter Ju­dith in Of­fen­burg. Ju­diths Toch­ter Alice soll­te spä­ter eben­falls in die Teich­stra­ße 9 ein­zie­hen, um von hier aus ihrer Schnei­der­tä­tig­keit in einem Ate­lier in Basel nach­zu­ge­hen.

Ihre Halb­brü­der Lud­wig und Gus­tav wur­den der Fa­mi­li­en­tra­di­ti­on gemäß Vieh­händ­ler. Lud­wig führ­te sein Ge­schäft in der Her­ren­stra­ße 10, Gus­tav sei­nes in der Gra­ben­stra­ße 7. Ihre Schwes­ter Emma, verh. Heil­bron­ner, wohn­te in der Gra­ben­stra­ße 29.

Ihre De­por­ta­ti­on am 22. Ok­to­ber 1940 be­deu­te­te die Tren­nung von der Stadt, in der sie zeit ihres bis­he­ri­gen Le­bens ge­wohnt hat. Wei­te­re noch schlim­me­re Tren­nun­gen soll­ten fol­gen. Im Lager Gurs am Fuße der Py­re­nä­en leb­ten Män­ner und Frau­en in ge­trenn­ten Ba­ra­cken.

Eine Kor­re­spon­denz mit der Au­ßen­welt war von Gurs aus mög­lich, wenn­gleich aber er­schwert. So schrieb Adele Beck an ihre in­zwi­schen in New York le­ben­de Schwes­ter Emma Heil­bron­ner:

„… wenn wir noch­mals einen Win­ter hier sein müs­sen, weiß ich nicht, ob wir den­sel­ben über­le­ben wer­den.“

Über ihr wei­te­res De­por­ta­ti­ons­schick­sal geben die von Serge Klars­feld ge­sam­mel­ten Daten Auf­schluss. Hier heißt es zu ihrer letz­ten Blei­be vor ihrer De­por­ta­ti­on nach Ausch­witz:
Camp d'in­ter­ne­ment de Récébédou - Portet-​sur-Garonne (Haute-​Garonne)

Ge­mein­sam mit 1003 im un­be­setz­ten Frank­reich in­ter­nier­ten Juden wurde Adele Beck vom Sam­mel­la­ger Dran­cy aus mit dem Trans­port 18 – es han­del­te sich um Gü­ter­wa­gen - der SS über­ge­ben.

Adele Beck wurde am 12. Au­gust 1942 in Ausch­witz  er­mor­det.

Autor: Ulrich Tromm


Anmerkungen

  • Zum Deportationsschicksal von Adele Beck wird neben dem Gedenkbuch des Bundesarchivs auch das Gedenkbuch von Serge Klarsfeld zitiert. Beide Datenbanken sind online zugänglich.
  • Für genealogische Hinweise zur Familie Beck danke ich Ronia Reutlinger-Beecher, Enkelin von Judith Geismar, geb. Beck., New York sowie ihrer Tochter Andrea Beecher.
  • Angaben zu den Wohnsitzen der einzelnen Mitglieder der Familie Beck in Lörrach entstammen u.a. dem im Stadtarchiv Lörrach abgelegten Adressbuch von 1932.
  • Für Hinweise auf Schriftwechsel von in Gurs internierten Mitgliedern der Familie Beck mit Verwandten in USA und in Basel danke ich Gabril Groszman. Er hat die im Leo Baeck Institute New York abgelegten handschriftlich verfassten Briefe transkribiert und als Teil einer Sammlung von Briefen aus Gurs in Buchform veröffentlicht.

Interaktive Karte

Die Standorte der Stolpersteine können Sie sich hier auf der Karte anzeigen lassen.

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