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Rathaus Lörrach

Der Beschluss für die Sanierung des Lörracher Rathauses ist ein erster wichtiger Meilenstein für die zukünftige Projektumsetzung. Die Sanierungsbedarfe des Gebäudes sind unterschiedlich in Notwendigkeit und Dringlichkeit - Handlungsfelder ergeben sich in bautechnischer, energetischer und auch sicherheitsrelevanter Hinsicht. Dabei wollen wir auch hinter die Kulissen und auf Bereiche schauen, die man als Besucher des Rathauses nicht zu sehen bekommt.

Technische Daten und Besonderheiten des Rathauses

Das Rathaus hat eine Höhe von 72 Metern. Die Breite des Gebäudes variiert: Der Turm ist 23 Meter breit, das 1. Obergeschoss misst 35 Meter in der Breite, und das Sockelgeschoss (Erdgeschoss) ist 31 Meter breit.
Die überbaute Grundstücksfläche des Rathauses beträgt 570 Quadratmeter. Die Nettofläche des gesamten Gebäudes umfasst 10.700 Quadratmeter, davon sind 6.200 Quadratmeter Nettonutzfläche.
Das Rathaus verfügt über insgesamt 17 Vollgeschosse. Zusätzlich gibt es ein Technikgeschoss auf dem Dach sowie zwei Untergeschosse.
Die Fassade des Rathauses besteht aus einer Blechkonstruktion und hat eine Gesamtfläche von 3.596 Quadratmetern. Sie wurde zwischen 2018 und 2019 gesichert, indem 552 Fassadenplatten mit 1.900 Rahmendübeln und 1.030 Niederhalterplatten befestigt wurden. Trotz dieser Sicherungsmaßnahmen, die regelmäßig gewartet werden, hat sich der Alterungsprozess der Fassade seit 2022 deutlich beschleunigt, sodass zusätzliche Sicherungen erforderlich sind.
Die Sicherung der Fassade wird zweimal jährlich durch eine Fachfirma und zusätzlich bei jedem Starkwindereignis überprüft. Die Kosten für die jährliche Fassadenüberprüfung liegen zwischen 15.000 und 20.000 Euro. Trotz der getroffenen Maßnahmen handelt es sich lediglich um temporäre Sicherungen ohne langfristigen Standsicherheitsnachweis.
Der Fassadenaufzug dient der Reinigung und Wartung der Fassade. Er wurde ebenfalls 1975 in Betrieb genommen. Der Aufzug hat eine Traglast von 250 Kilogramm und kann zwei Personen transportieren. Wartungsarbeiten finden zweimal jährlich statt, zusätzlich wird eine jährliche TÜV-Prüfung durchgeführt. Die Wartungskosten belaufen sich auf etwa 5.200 Euro pro Jahr.
Der Technikraum der Aufzuganlage befindet sich im 18. Obergeschoss und weist bautechnischen Sanierungsbedarf auf. Die Anlage wurde 1975 zusammen mit dem Gebäude in Betrieb genommen. Der große Aufzug hat eine Traglast von 900 Kilogramm und kann bis zu 12 Personen transportieren. Die drei kleineren Aufzüge haben jeweils eine Traglast von 450 Kilogramm und bieten Platz für 6 Personen. Trotz monatlicher Wartung und jährlicher TÜV-Prüfung kommt es häufig zu Ausfällen, da Ersatzteile schwer erhältlich sind.
Das Rathaus wird von einem Stahlbetonskelett getragen, das durch zwei Kerne stabilisiert wird. Die Stützenstruktur im Sockelgeschoss ist im Raster von 7,50 x 7,50 Metern angeordnet, ab dem 2. Obergeschoss ändert sich das Raster auf 3,75 x 7,50 Meter. Untersuchungen im Jahr 2019 und 2023 ergaben, dass 90 Prozent der Betonbauteile vor Witterung geschützt und in gutem Zustand sind. Einzelne, witterungsausgesetzte Betonoberflächen müssen jedoch saniert werden.
Das Rathaus verfügt über 6.200 Quadratmeter Nutzfläche, davon sind 4.400 Quadratmeter Bürofläche, die sich vom 2. bis zum 17. Obergeschoss erstrecken. Zusätzlich gibt es 730 Quadratmeter Bürofläche im 1. Obergeschoss und 430 Quadratmeter im Erdgeschoss. Insgesamt sind 187 Büros vorhanden, in denen 397 Mitarbeitende tätig sind.
Das Rathaus weist energetische Herausforderungen auf, insbesondere in Bezug auf das Raumklima und die mangelhafte Isolierung. Der Wärmebedarf beträgt im Durchschnitt etwa 1 Million Kilowattstunden pro Jahr, während der Stromverbrauch bei etwa 385.000 Kilowattstunden liegt.
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